Ralph Mettler (Tobias Langhoff), ein jüngerer, etwas verschlossener Mann, wurde für ein wissenschaftliches Experiment ausgewählt, in dessen Verlauf Erkenntnisse zur Verlangsamung des Alterungsprozesses gewonnen werden sollen. Ort des Experiments ist ein unerkundetes Höhlensystem, die Dauer mit drei Wochen angesetzt. Die Starmoderatorin der Reality-TV-Sendung Meta's Day soll exklusiv für ihren Sender den Beginn des Unterfangens verfolgen.
Geplant ist, daß die Reporterin Meta Foerster (Barbara Auer) die Versuchsperson bis zum Basiszelt begleitet, sich erste Eindrücke schildern läßt und dann mit dem Kamerateam wieder abzieht. Mettler verweigert sich allerdings, läßt sich keine fernsehgerechten Antworten entlocken, die Moderatorin entpuppt sich gleichzeitig als höchst unprofessionelle, ungeduldige Fragerin. Auch wenn sie nicht das Optimum herausgeholt hat, ist Meta erleichtert, sich zurückziehen zu können. Schon auf dem Weg ins Freie, kehrt sie jedoch noch einmal um, da sie etwas vergessen hat, und wird prompt durch einen Bergsturz von der Außenwelt abgeschnitten. Mettler und Meta bleibt nichts anderes übrig, als zusammen einen Weg zu finden, um wieder ans Tageslicht zu kommen.
Komplexe Charakterzeichnungen erwartet man vergeblich. Die Moderatorin ist nur eine selbstbezogene, uneinfühlsame Vordränglerin (die kurz ihre Kehrseite zeigen darf: einsam und unsicher), Ralph Mettler ein überaus ernsthafter Grübler, der daran nagt, daß seine Frau einen anderen hat, und den es deshalb in die Isolation dieses Höhlenexperiments gezogen hat. Die Positionen sind bezogen, nun wird es darum gehen, die beiden holzschnittartig gezeichneten Protagonisten aufeinander zudriften zu lassen.
Unter Tag stoßen die beiden nach Irrwegen auf eine Höhle mit Lichtquellen und Mobiliar. Ihr Bewohner heißt Harald Höllerer, lebt schon Jahrzehnte in dieser Abgeschiedenheit und kritzelt Folianten mit der Höhlenchronik voll; anzusiedeln ist er irgendwo zwischen Waldschrat und erleuchtetem Weisen. Er hat Meta und Mettler nicht nur erwartet, sondern sie bereits zu seinen Nachfolgern bestimmt. In dieser Bedrohungssituation ist jedes Mittel recht: Höllerer wird von Mettler niedergeschlagen; so können sich die Festgehaltenen absetzen.
Anzunehmen ist, daß es Kühn vorschwebte, das Technoide (TV, aber auch die Wissenschaft) gegen das Intuitive, »Gspürige« (die Natur) zu setzen. So ist der Bub Päuli, der maßgeblich zur Auffindung der Eingeschlossenen beiträgt, ein Epileptiker, der als Medium fungiert. Der Film hat aber nicht den langen Atem, den es bräuchte, um die tiefgründigenThemen (falsche Lebensentwürfe, Entfremdung) mehr als anzutippen, und laviert unschlüssig zwischen Abenteuer, mystischer Selbstfindung und einer lustlosen Liebesgeschichte. Von einer veränderten Wahrnehmung in der Höhle wird nichts vermittelt. Genausowenig gewähren die Dialoge Einblicke in die Empfindungen und Transformationen aus der Zeit geworfener Menschen, es dominieren im Gegenteil die verbalen Unbeholfenheiten.
Irrlichter sind Phänomene, die vor allem in Sommernächten in sumpfigen Gebieten auftauchen. Sie entstehen durch Selbstentzündung von Methan oder Phosphorwasserstoff. Sic vergehen so rasch, wie sie entstehen, und hinterlassen keine Spuren.