Als Lynn das Penthouse betritt, ist nichts mehr, wie es scheint: Modische Accessoires wie Sonnenbrille, Schuhe und Schmuck entpuppen sich als Waffen, Computerviren und Kameraaufnahmen als fake. Die Splitter geborstener Fensterscheiben fallen in slow motion, als wären es Sternschnuppen. Ein schwereloser Salto zum Auftakt, die Decke wird zum Standplatz, ein Schreibtischstuhl zum wirbelnden Gefährt. Von fallenden Sternen singen auch Kurt Bacharach und Hal David im Titelsong, der Lynns Abgang begleitet. Ihre Schritte gleiten, ihre Schüsse und Schläge knallen im Takt. Reihenweise fallen ihr die Gegner zu Füssen auf Fluren in unterkühltem Weiss, Silber und Schwarz; Lynns Lippen als einziger Ausbruch von Rot. Der scharfe Gegensatz zwischen dem getanzten Liebeslied und dem kaltblütigen Mord irritiert und fasziniert zugleich. Doch die Schauwerte haben gewonnen: Längst ist die Story abhanden gekommen und man ertappt sich plötzlich dabei, immer wieder auf replay zu drücken.
MOMENTAUFNAHME