MARTINA ROEPKE

LICHTSPIELE IM WOHNZIMMER — DER FILMAMATEUR UND SEIN HEIMKINO

ESSAY

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Was wollen wir heute sehen? Wollen wir lachen, lernen, uns bilden, staunen oder Erinnerungen wachrufen? Die Wahl ist schwer. Eines ist so verlockend wie das andere. Wir selbst möchten vielleicht am liebsten aus den vorzuführen­den Filmen lernen, was für uns als Schmalfilmer von Bedeutung ist. Aber da ist Onkel Fritz eingeladen, der stets erklärt, nur ins Kino zu gehen, wenn es etwas ganz Tolles zum Lachen gibt, da ist Hertha, die Freundin der Frau des Hauses, die noch nicht verheiratet ist und darum auf Wissenschaft so grossen Wert legt, da sind endlich die Kinder Stöpke und Murks, die ganz, kunterbunte Vorlieben haben. Versuchen wir alle dieseWünsche unter einen Hut zu bringen, bzw. auf die Leinwand [...] zu zaubern und dabei soviel für uns selbst und unsere Kunst (natürlich Kunst!) zu gewinnen, wie es möglich ist.1

Im Jahr 1932, als dieser Artikel in der Zeitschrift Film für Alle erscheint, ist die private Filmvorführung eine beliebte und weitverbreitete Unterhaltungsform in deutschen Wohnzimmern. Doch schon seit dem Erscheinen des ersten Amateurkinematographen in Deutschland, 1903, wurde in bürgerlichen Kreisen zu Heimkinoabenden geladen. Die Filme, die Programmierung und die Auffüh­rungspraktiken lassen dabei auf spezifische Formen des Vergnügens schliessen, die die Filmamateure in ihrem Heimkino zu realisieren suchten.

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Bereits im Jahr 1898 verzeichnet der Messter-Katalog einen Amateurkinematographen. Der arbeitete allerdings mit 35-mm-Normalfilm und war so konstru­iert, dass er leicht tragbar und also für Wandervorstellungen geeignet war. Der «Kino I», den die Firma Ernemann 1903 in Dresden herausbrachte, war da­gegen ausdrücklich für den Heimgebrauch gedacht. Ein schmaler, nur 17,5 mm breiter Film, der in der Mitte zwischen den Bildern je ein Perforationsloch trug, wurde extra dafür hergestellt. Auf diese Weise sollten die Kosten für das Mate­rial reduziert und das neue Hobby auch dem Privatmann nahegebracht werden. Ernemann war berühmt für seine Errungenschaften in der Fototechnik und pries seinen Kunden den «Kino 1» als «lebende Photographie in der Familie»2 an, mittels deren «zahllose [...] bedeutungsreiche Augenblicke, deren ‹für im­mer bewahrtes Leben› von unschätzbarem Werte sein kann», für alle Zeit fest­gehalten werden könnten.3

Bereits einer der ersten Amateurfilmpioniere, Julius Neubronner aus Kron­berg bei Frankfurt, wollte es offensichtlich nicht bei der Selbstdokumentation, wie sie durch den Vergleich mit der Photographie so werbewirksam dargelegt wurde, belassen. Er verknüpfte das familiale Selbstporträt mit den Formen des Vergnügens, wie sie in den Varietes der Zeit üblich waren.4 Ein im Jahr 1906 gedrehter Film zeigt seinen Sohn Willi Geige spielen. Bei der Aufführung des Filmes synchronisierte sich der Junge dann im Live-Vortrag im dunklen Pro-jektionsraum gleich selbst, indem er das Stück zum stummen Film noch einmal spielte. Die Pionierleistung,5 die Neubronner mit dieser Art der Vorführung gelang, bestand in der Gleichzeitigkeit zweier Darbietungen: dem Geigenspiel6 des Jungen und dem Ausstellen des kinematographischen Apparates. Wenn sich der Junge vor der Leinwand verbeugte, dann galt der Applaus zum einen seinem Geigenspiel, zum anderen aber dem inszenatorischen Verfahren des Hausherrn, mit dem die illusionsbildende Kraft der Projektionstechnik für das Publikum sinnlich erfahrbar wurde.

Solche Privatvorstellungen waren nicht auf den Familienkreis beschränkt, sondern ein gesellschaftliches Ereignis, zu dem Gäste aus dem Bekanntenkreis geladen waren.7 Doch bei der Gestaltung des Programms war der Heimkino­betreiber nicht allein auf die selbstgedrehten Filme angewiesen. Von Beginn an versorgte Firnemann seine Kinofreunde auch mit kleinen Kauffilmen, die gröss­tenteils zwischen drei und zwölf Meter lang waren. Wenn man davon ausgeht, dass zwölf Meter Film in einer Minute projiziert wurden, konnten - Auswechselzeit mitgerechnet - in einer Stunde etwa 25 Filme mittlerer Länge gezeigt werden. So jedenfalls versprach es der Katalog.8 Das Kauffilmprogramm umfasste die für die damaligen öffentlichen Filmvorführungen typischen Reise-und Militärbilder, Strassen- und Städteansichten sowie «Tierbilder und Völker­schaften».

Auch der Fürst von der Lippe kurbelte in jenen Jahren mit dem Ernemann-Kino.9 In seinem Nachlass fanden sich die Ernemann-Kauffilme Bubenstreiche, Öffentliche Badeanstalt, Radfahrversuche von Damen, Folgen eines verbote­nen Bades, Der eifrige Angler und Kinderbadeszene.10 Während bei einem Heimkinoabend im Hause des Fürsten also die eigenen Kinder im Film brav den Ziegenwagen zogen, die gesamte Familie als filmisches Porträt posierte oder die Kinderfrau den Nachwuchs vor die Kamera hielt, stellten die Jungs in den Kauffilmen allerhand Dummheiten an, und die Damen gebürdeten sich recht komisch auf dem Drahtesel: «Mit welchen ergötzlichen Szenen solche Versuche verknüpft sind, bedarf gar keiner Beschreibung», kommentiert der Katalogtext.11

Alle genannten Filme, die der Fürst käuflich erworben hat, sind im Katalog unter der Rubrik «Humoristische Szenen» verzeichnet.12 I her sind Filme ver­sammelt, die vergnügliche Situationen zeigen, kleine Streiche und Missgeschicke in alltäglichem Ambiente. Einige Kommentare in den Filmbeschreibungen des Kataloges lassen auf die Wirkung schhessen, die durch ihre Programmierung erzielt werden sollte. So wird ein Film, der rauchende Jungs zeigt, als «sehr dra­stisch» bezeichnet, und ein wildes Skatspiel, bei dem schliesslich ein Tisch durch die Luft fliegt, als «sehr wirkungsvoll».

Der Bestand des Privatfilmarchivs des Fürsten lässt auf das Interesse an einem variationsreichen Heimkinoprogramm schliessen, in dem die ruhigen Ansichten mit «humorigen» Burlesken, die eigenen Artigkeiten mit den Miss­geschicken und dem Fehlverhalten der anderen abwechselten.

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Obwohl Ernemann die deutschen Amateure recht früh mit einem geeigneten Apparat versorgt hatte und diesen auch gut verkaufte13, wollte sich das teure Privatvergnügen in den grossbürgerlichen Kreisen des Kaiserreiches nicht so recht durchsetzen. Im Jahr 1913 wird in der Zeitschrift Film und Lichtbild nach Gründen für die Vorbehalte gegenüber der Amateurkinematographie gesucht:

Man steht ihr mit Misstrauen, ja vielfach mit Abneigung gegenüber. Die fast bei jeder grandiosen Erfindung zu beobachtende «Gespensterfurcht» ist hier noch nicht überwunden. Aber das ist es nicht allein. Vielmehr haftet dem Kinematographen infolge seiner fast ausschliesslichen Verwendung für die Kino­theater, die längst ein Volksvergnügen geworden sind, der Geruch des Demons zu sehr an, eine Art plebejischen Dufts, der «feine» Nasen abschreckt. Na­mentlich die vornehmen Amateurkreise haben einen förmlichen Horror vor der «Flimmerkiste». Und dieses Vorurteil gilt es zu überwinden. Erst dann wird der Kinoapparat die Bedeutung erlangen, die ihm zukommt.14

Als Gründe für das Zögern gegenüber der Amateurkinematographie nennt der Autor neben der Angst vor der leichten Entflammbarkeit der Filme15 eine wei­tere Barriere, die der Film auf seinem Weg ins Heim zu überwinden hatte: Das in Verruf geratene Medium galt als niedriges Volksvergnügen, demgegenüber grossbürgerliche Kreise eine eher ablehnende Haltung einnahmen.

Erst mehr als zehn Jahre spater, am 12. August 1927, schlössen sich in Berlin eine Handvoll Filmfreunde zum Bund deutscher Filmamateure (BdFA)l6 zusammen, um den «weltweiten Filmsport und seine kulturell wertvolle Entwicklung» nun organisiert voranzutreiben.17 Film für Alle - so lautete in den Anfangsjahren der Amateurfilmbewegung das Motto all jener, denen Film eine oder vielmehr die zeitgemässe und damit kulturelle und gesellschaftliche Betätigung war. Unter demselben Slogan erschien nun auch eine Zeitschrift, in deren Gründungsjahrgang zu lesen ist:

Film für alle, das heisst: Die Kamera gehört in jedermanns Hande. Jeder kann filmen. Es gilt heute das Filmemachen nicht mehr für jene geheimnisvolle magische Kunst, die Kamera nicht mehr für jenen rätselvollen Zauberkasten, für die sie in den Kinderjahren der Kinematographie angesehen wurden. Im Gegenteil. Sie ist eine offene, logische, wohldurchdachte technische Konstruk­tion wie alle anderen Apparate, die sich das alltägliche Leben zunutze gemacht hat und die mit einiger Übung sehr bald jedermann selbst bedienen kann.18

Die Beherrschbarkeit der Technik hat, so die Amateure, die Bedingungen dafür geschaffen, den Film aus den Vergnügungszwängen der Lichtspieltheater zu be­freien. Sie sahen ihn als «eine durchaus aktive, in der Öffentlichkeit verwurzelte und in sie wieder zurückwirkende Kulturerscheinung, [...] die dem Kultur­phänomen der Schrift gleichberechtigt zur Seite steht».19 Fan Beitrag Robert Flahertys, der 193 1 in Film für Alle abgedruckt wird, macht deutlich, welchen Impuls die Amateure durch ihre Tätigkeit dem Filmschaffen zu geben erhofften:

Die Hoffnung der Filmkunst ist der Amateur. Denn die Filmindustrie darf künstlerische Fixperimente nur in sehr beschränktem Masse wagen. Die Pro­duktionskosten sind zu hoch. Der Amateur arbeitet aus Liebhaberei. Seine Augen sind sehend, sein Herz ist unbeschwert von kommerziellen Erwägun­gen. Und deshalb kann er dem Wesen der Sache manchmal näher rücken als jene, die davon leben müssen [...] Die technische Ausrüstung für Filmliebhaber ist heute genau so leistungsfähig wie die professionellen Apparate. Aber sie ist noch zu kostspielig. Sie muss so billig werden, dass sie jedermann zugänglich ist, der sich damit befassen will - sie wird es werden [...]. Und dann - so träume ich - wird die Zeit kommen, wo ein Amateur nach zahllosen, mühseligen Ver­suchen uns zeigen wird, was ein Film ist!20

Frei vom ökonomischen Zwang und den «niederen» Unterhaltungspraktiken der Filmindustrie, sahen sich die Amateure näher an der Wirklichkeit und stili­sieren sich zu den eigentlichen Liebhabern des Films. Durch das Federwerk für Amateurfilmkameras von der Kurbelei und dem Stativ befreit, fühlten sie sich den Profis und ihren behäbigen Kameras auch technisch überlegen. Zugleich aber blieb der soziale und ästhetische Raum, den die Filmfreunde für ihre Tätig­keit in jenen Jahren zu erobern suchen, mit der Sphäre der professionellen Filmproduktion eng verwoben. Da das Filmen immer noch eine sehr kostspie­lige Angelegenheit war, suchten die Amateure nach öffentlichen Abnehmern für ihre Filme. Für 35-mm-Material kamen hier zunächst Produktionsstellen von Wochenschauen in Frage, die auch einzelne Szenen als Rohmaterial kauf­ten. Später nahm auch die Ufa-Kulturfilmabteilung 16-mm-Filme von Ama­teuren ab. Die Zirkulation ihrer Filme in den professionellen Vertriebssyste­men sahen sie als Anerkennung ihres Schaffens. So wurden sie nicht müde, in ihren Zeitschriften Beispiele von solchen Amateuren zu sammeln, die den Weg in die Profiwelt geschafft, die Filmindustrie bereichert und die Filmkunst vorangebracht haben. Im Film sahen sie die Möglichkeit, in der Öffentlichkeit zu wirken. Nicht ein Rückzug ins Private, sondern die Aneignung der Öffent­lichkeit als selbsterlebte, erstellte, gestaltete und dadurch auch bereicherte stand auf ihrem Programm.

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Trotz allem Drängen in die Öffentlichkeit hatte auch der ambitionierteste Amateur, hatte selbst der grösste «Kämpfer für die Sache» auch und vor allen Dingen den einen Wunsch: seine Filme zu Hause einem Publikum vorzufüh­ren. Darauf jedenfalls lassen die zahlreichen Leserbriefe sehliessen, die Film für Alle in jeder Nummer abdruckte. Darin erzählen Heimkinobetreiber, wie sie einen geselligen Abend in den eigenen vier Wänden erfolgreich gestalteten, und tauschen den einen oder anderen Trick und Tip zu Nachbearbeitung, Projek­tion und Programmierung aus. Dabei wird deutlich, dass es ihnen zum einen darum geht, die Anerkennung der eigenen Tätigkeit bei ihrem Publikum zu erreichen - immerhin war Filmen noch immer ein sehr kostspieliges und auch ein wenig ungewöhnliches Hobby. Zum anderen aber waren sie als Gastgeber natürlich darum bemüht, ihre eigenen Interessen auf die Bedürfnisse ihrer Gäste abzustimmen.

Dass dies nicht immer einfach war, macht ein Leserbrief aus dem Jahr 1929 deutlich. Darin schildert ein Amateur, wie er auf den Wunsch seiner Verwand­ten und Bekannten reagierte, die in erster Linie sich selber in den Filmen ihres Freundes sehen wollten: Man nehme sparsam auf und lasse dann die Finstel-lungen von den Bekannten einfach als Stehbilder in den Film kopieren. Der Filmamateur fasst die Wirkung dieser Strategie folgendermassen zusammen: «Auf diese Weise haben meine Bekannten erstens einen richtig gehenden Film vor sich, und zweitens wiederum mehrmals während der Vorführung Müsse genug, sich eingehend zu betrachten. Ich aber spare Film für ordentliche Arbei­ten. Und das ist die Hauptsache.»21 So schlägt er zwei Fliegen mit einer Klappe: Er spart Material und streckt zugleich die Vorstellung auf eine angemessene Vorführdauer.

Bei dem Versuch, seine eigenen Ambitionen mit den Anforderungen eines ge­selligen Abends zu verbinden, sich also als guter Gastgeber und guter Vorfüh­rer zu erweisen, waren die Mittel des Amateurs begrenzt. So wurde die richtige Montage, Zusammenstellung und Präsentation filmischen Materials zu einer ausgefeilten Strategie im Heimkino. Was konnte in jenen Jahren überhaupt ge­zeigt werden?

Spätestens ab 1914 drehte der Amateur in Deutschland wieder auf 35-mm-Normalfilm, denn Ernemann hatte die Schmalfilmproduktion mitsamt dem Kauffilmbetrieb zu diesem Zeitpunkt eingestellt.22 1923 führte Kodak den 16-mm-Uinkehrfilm ein und stellte auch Leihfilme im Schmalfilmformat her. Doch bis Ende der zwanziger Jahre gab es in Deutschland nur eine Stelle, wo die Leihfilme bezogen werden konnten. Viele Amateure blieben noch bis in die dreissiger Jahre beim 35-mm-Normalfilm, und das trotz des erhöhten Sicher­heitsrisikos, das dieses Material gegenüber dem schwerentflammbaren 16-mm-Sicherheitsfilm darstellte.23 Zum einen konnten sie so, wie oben beschrieben, in die professionellen Zirkulationskreise vordringen. Zum anderen bot gerade das 35-mm-Material dem Amateur die Möglichkeit, sein Programm auf ver­schiedene Weisen anzureichern.

Zunächst einmal konnte er auf alte Theaterkopien, die günstig abgegeben wurden, zurückgreifen. Für den besonderen Vorführzweck mussten sie aller­dings noch bearbeitet werden, denn die Spulenarme der Heimkinoprojektoren waren zu kurz, als dass die grossen Filmrollen der Kinos darauf hätten abge­spult werden können. Und so mussten sich die Amateure mit Schere und Kle­ber ihre eigene Kopie herstellen, bei der so manches wegfiel, was dem Vorfüh­rungsort entsprechend als zu lang oder unangemessen schien. Oft waren diese Kopien auch völlig zerschrammt oder in der Perforation so zerstört, dass nur weniges für die Aufführung zu Hause gerettet werden konnte.24 Auf diese Weise entstanden Fiimreste, die der Heimkinobetreiber nach Möglichkeit in seinem Archiv hortete, bis sie in einem anderen Kontext Verwendung fanden. Die Situation beschreibt ein Amateur so:

Es ist erklärlich, dass der Freund der Heimkinematographie sich nicht auf selbst gedrehte Filme beschränkt, sondern sicherlich auch an der Vorführung verschiedensten Filmmaterials, insbesondere z.B. alter Filme von heute bei­nahe historischem Werte, viel Freude haben wird. Und tatsächlich sammeln sich in den Schränken der Filmliebhaber - nicht nur eine Kollektion von Einzelbildchen be- und geliebter Filmstars - eine ganze Reihe von bei verschie­denen Gelegenheiten verschafften Dokumenten aus den Kindertagen des Films auf.25

Der Filmamateur war in diesen Jahren des Heimkinos ein Sammler. Im Bewusstsein des teuren Materials liess er nichts verkommen, hortete auch das kleinste Filmbild wie der Briefmarkensammler seine Wertzeichen. Wenn er «Abfälle» aus den Lichtspielhäusern vorführte, dann bereitete ihm das «Schwel­gen in Jugenderinnerungen» angesichts dieser «Dokumente aus den Kinder­tagen des Films [...] besonders vergnügte Stunden», wie der Autor weiter schreibt.26 Ein Potpourri aus den Überresten des Kinos: Das war ihm Film-geschichte im Wohnzimmerformat. Dieses Verfahren verweist vveniger auf eine möglichst getreue Imitation des Kinos als auf einen produktiven Umgang mit dessen Rohmaterial im Sinne eines eigenen Vergnügens. Die Überreste der Un­terhaltungsindustrie werden im Heimkino zum willkommenen Erinnerungs-und Kommunikationsanlass.

Ein solches Privatfilmarchiv konnte auf unterschiedliche Weise bereichert werden, beispielsweise auch durch die Erzeugnisse anderer Kollegen. So wan­dern die Filme zwischen den Wohnzimmern hin und her, und was dem einen liebe Erinnerung, war dem anderen ein wertvolles historisches Dokument. Sol­che Tauschaktionen waren für den 35-mm-Amateur problemlos möglich, denn er musste nur von seinen Negativfilmen Positivkopien ziehen oder ziehen las­sen. Beim 16-mm-Umkehrfilm dagegen war das umständlicher, denn die Nega­tivkopie musste dann extra angefordert werden.

Der Jäger-und-Sammler-Geist der Heimkinobetreiber machte in jenen Jahren offenbar vor fast nichts halt. Einen ganz hervorragenden «Materialpool» ent­deckte ein Amateur zum Beispiel in alten Wochenschauen, die immer wieder günstig abgegeben wurden. Das Kino hatte hier aktuell zu sein, für das Heimkino galt das aber nicht. Doch was tun mit solchen alten «Wochen», die selbst im Heimkino niemanden mehr interessierten? In eifriger Klebearbeit machte sich der Amateur daran, sie ihrer Gattungsmerkmale zu entkleiden, um sie auf diese Weise «Heimkino-kompatibel» zu machen: «Mit diesen Wochen lässt sich viel anfangen, z.B. Amundsens Nordpolflug. Wir sehen, dass wir diese Num­mern, die ja meistens aufeinander folgen, erhalten, und kleben dann Zusam­mengehöriges zusammen. Wir haben nun einen Film mit dem stolzen Titel <Amundsens Nordpolflug>».27 Nun mochte das Glück dieses Heimkinobesit­zers nahezu vollkommen gewesen sein: Er hatte einen neuen Film, der kulturell Wertvolles zeigte, echte Flieger aufzuweisen hatte und ihn noch dazu fast nichts kostete.28

Der Fliegerfilm - in jener Zeit ein überaus beliebtes Genre - konnte aber auch noch auf andere Weise zum Programmteil werden. Anregungen zur Eigenproduktion sahen dann zum Beispiel so aus:

Sehr hübseh wirkt es, wenn der Held kurz nach Beginn der Aufnahme, einen bis dahin mit dem Knie gehaltenen leeren Bilderrahmen mit Glasseheibe lang­sam herunterlässt, [...] also das «Kabinenfenster öffnet». Dann blickt er hin­unter, sein Haar flattert im Winde eines neben dem Kabinenfenster, ausserhalb des Schussfeldes aufgestellten <Fön> oder Staubsaugers.29

Schliesslich wird hinzugefügt, dass der «Trick» dann «besonders echt» wirke, wenn das Flugzeugmodell eine Erkennungsnummer trage. Solche Basteleien waren unter Filmamateuren beliebt. Das Kino zu imitieren bedeutete für sie auch, sich in den eigenen technischen Fähigkeiten zu erproben. Dass die Imitation den Mitteln entsprechend nie perfekt war - wer hätte den Bilderrahmen nicht gleich erkannt? -, tat dem Vergnügen im Heimkino offensichtlich keinen Abbruch. Hier ging es darum, einen Trick als Trick vorzuführen. Dabei kam es vor allem auf die Kleinigkeiten an. An ihnen konnte der Amateur demonstrie­ren, dass er die illusionsbildenden Techniken des Kinos erfasst hatte -, und sein Publikum in deren Demontage unterhalten.

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Für viele Jahre blieben die deutschen Amateure auf derlei erfindungsreiche Praktiken zur Gestaltung ihrer Vorstellungen im Heimkino angewiesen. Noch in den ausgehenden zwanziger Jahren ist der Leihfilmbetrieb für 16-mm-Film in Deutschland immer noch nicht so gut ausgebaut, dass es sich nicht lohnen würde, ins Kino zu gehen. Dem Filmpublizisten und BdFA-Funktionär Willy Frerk schien daher «der umfassende Ausbau des Filmverleihs für Amateure in Deutschland wesentlich wichtiger als die Einführung neuer Filmformate. Der Begriff der Heimkinematographie muss der grossen Masse zunächst geläufig gemacht werden.»30 leimkinematographie: Damit hatten die Amateure also unbedingt das Abspielen von Kinofilmen im Blick. Das war - wie für die Ernemann-Freunde gezeigt - an und für sich kein neuartiges Bedürfnis. Doch durch den Rückschritt auf Normalfilm ab 1914 und die im Vergleich etwa mit den USA langsame Verbreitung des 16-mm-Formates unter Amateuren wäh­rend der zwanziger Jahre war dessen Befriedigung verzögert. Damit die Leute ihre selbstgemachten Filme auch geniessen konnten, musste nach Ansicht der engagierten Filmamateure bei der Vorführung zu Hause noch mehr geboten werden. Mit selbstgemachten Filmen alleine, vor allen Dingen mit Familien-filmen, die «selbst für die Beteiligten schon nach wenigen Vorführungen nichts Neues mehr [...]» böten, sei kein Heimkinoabend erfolgreich zu bestreiten.31 Durch den organisierten Leihbetrieb für Schmalfilm hofften sie, die Verbrei­tung des Amateurfilms voranzutreiben. Michael Kuball schreibt zu dieser Fint­wicklung:

Dieser Begriff von Heimkinematographie ist der grossen Masse heute auch in Form des Fernsehens vertraut geworden. Doch ebensowenig, wie der Konsum von Fernsehsendungen, Spielfilm-Verschnitten auf Super 8 und Videokassetten die eigencWahrnehmung, die eigene Produktion ersetzt, wurden die Amateure durch den Vertrieb von Heimkinos und Leihfilmcn dazu ermuntert, die Reali­tät ihres eigenen Alltags zu reflektieren. Denn gerade damit hatte das kommer­zielle Kino der zwanziger Jahre wenig zu tun, es war der direkte Gegensatz zum privaten Film.32

In den dreissiger Jahren stand den Amateuren ein umfangreiches Leihfilmange­bot im 16-mm-Format zur Verfügung. Damit konnten Kinofilme direkt im Wohnzimmer vorgeführt und eine Gesellschaft gut unterhalten werden. Die Möglichkeit, Filme auszuleihen, bedeutete aber auch, dass diese dann natürlich nicht einfach zerschnipselt und ummontiert werden konnten.33 Unverbunden standen sie nun neben den eigenen Filmen im Programm. Durch gezielte Pro­grammierung galt es nun, den optimalen Unterhaltungseffekt herauszuholen. Eine eifrige Heimkinobesitzerin veröffentlicht daher in Film für Alle folgenden «Serviervorschlag»:

In dem Zeitalter des allgemeinen Kinobesuchs braucht man für die wirksame Zusammenstellung wohl keine Anregung zu geben. Nur so viel soll betont werden, dass man das humorvollste Stück für den Schluss aufbewahrt, da eine ausreichende Betätigung der Lachmuskeln schliesslich auch einige vielleicht vorher eingetretenen Störungen oder auch weniger gute Filme vergessen macht. [...] Da wir jedoch gewitzte Gastgeber sind, die bei einem guten Essen für allerlei Abwechslung und somit für jeden Geschmack vorzusorgen ver­stehen, haben wir auch unser Filmprogramm zu einer abwechslungsreichen Speisekarte gestaltet. Wir fangen noch lange nicht mit unserem eigenen Film an. Den heben wir uns als höchstes Spannungsmoment für den Schluss auf [...].34

Das Programm beginnt in Ermangelung einer Wochenschau mit dem Geheim­nis der Eischale, den die Autorin für einen der «sensationellsten Kulturfilme» hält. Danach programmiert sie Lubitschs Lady Windermeres Fächer, der einem nunmehr sensibilisierten Publikum «manch unwillkommene Wahrheit» zu hören geben soll.

Ja und wenn unser Publikum dann dank Lubitsch's amüsanter Filmkunst in die gute Stimmung geraten ist, die man nach einer Flasche Assmannshäuser Sekt am Rhein hat, dann führen wir unser eigenes Erzeugnis vor. Womit nicht gesagt sein soll, dass es nur bei leichter «Benebelung- der Kritik standhalten kann.35

Die Autorin dieses Artikels erweist sich als vollendete Gastgeberin und ehrgei­zige Amateurin. Einerseits möchte sie ihr Publikum anspruchsvoll unterhalten, andererseits einen Rahmen schaffen, in dem ihre eigenen Filme Anerkennung bekommen. Einerseits möchte sie Kino machen, andererseits aber nicht daran gemessen werden. Sie hofft, dass sich das Publikum in seiner Kritik gnädiger er­weisen wird, wenn es zuvor in wohlwollende Stimmung versetzt wurde, und fährt dabei gemäss ihrer doppelten Rolle kulinarische und kinematographische Leckerbissen auf.

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Anfang der dreissiger Jahre verändern sich die Bedingungen, unter denen Heimkino stattfindet, erneut. 1932 bringt Kodak den 8-mm-Schmalfilm auf den Markt. Das neue Format macht die Filmerei viel billiger und begünstigt da­durch seine Verbreitung, zieht aber zugleich auch entscheidende Einbussen in der Bildqualität nach sich. Zudem ist, wer auf 8-mm-F'ormat filmt, vom gerade sich entwickelnden 16-mm-Filmvertrieb für das Heimkino abgeschnitten und also weitestgehend auf die Eigenproduktion angewiesen. Dass deren Auffüh­rung auf das Wohnzimmer beschränkt bleibt, dafür sorgt bald die Politik der Nationalsozialisten, die alle öffentlichen Aufführungen mit Zensur belegt.

Was unter den ernsthaften Amateuren jahrelang verpönt war - das vor­nehmliche Filmen zu «privaten» Zwecken -, wird zum primären Wirkungsfeld des 8-mm-Amateurs. Der «Familienfilmei » dominiert nun die Herstelleranzei­gen: jung und dynamisch, immer filmbereit im Dienste seiner Lieben. Für die fleissigen und anspruchsvollen Amateure wirkt die Einführung des neuen For­mats wie eine «Revolution von oben», der entgegenzustellen sich nicht lohne.36

In jenen Jahren erscheinen zahlreiche Handbücher für den Schmalfilm auf dem Markt. Da sie grösstenteils von alten BdFA-Hasen geschrieben sind, lassen sich in den darin versammelten Motivempfehlungen und Filmskripten nicht schwer deren Ansprüche an das Heimkino erkennen. In den Anregungen, den sonntäglichen Spaziergang zum «Lustspiel», den Urlaub zur «Reportage», die ersten Schritte des Kindes zur «Bewegungsstudie» werden zu lassen, wird der Versuch sichtbar, auch im Familienfilm die Idee von einem abwechslungsrei­chen Programm fortleben zu lassen. Freilich bewegte sich die filmische Praxis der 8-mm-Amateure grösstenteils in ganz anderen Bahnen. Doch in Familien-filmbeständen jener Jahre lassen sich immer wieder auch solcherart «insze­nierte» Filme entdecken -die nicht selten von einem spielerischen Umgang mit den Anleitungen zum Heimkino zeugen.

Film für Alle 10 (1932), S. 304.

Katalog No. 90 (1904), zitiert nach Peter Göllner, Ernemann Kameras: Die Geschichte des Dresdner Photo-Kino-W'erks, Hückelhoven 1995, S. 52.

Anleitungsbroschüre zum Ernemann-Kino der zweiten Baureihe, dem «Kino II», No. 120 (1907), S. 7.

Die Filme von Julius Ncuhronner sind vom Deutschen Filmmuseum Frankfurt restau­riert worden und als Videokopie dort bezieh­bar. Sie werden kommentiert von seinem Sohn Carl. Teile aus Interviews mit Carl Neubronner sind auch in Michael Kuball, Famüienkino: Geschichte des Amateurfilms in Deutschland, I—II, Rcinbek 1980, Bd. i,S. 33-38, abgedruckt.

Jan Berg hat auf ganz ähnliche Arten des Kinovergnügens im Zusammenhang mit der frühen «Bühnenschau» hingewiesen, deren Verbreitung er in Deutschland mit den zehner Jahren ansetzt. Vgl. Jan Berg, «Die Bühnen­schau - ein vergessenes Kapitel der Kinopro­grammgeschichte», in: Knut Hickethier (Hg.): Filmgeschicktc schreiben: Ansätze, Fintwürfe, Methoden, Berlin 1989, S. 25-40.

Sein Bruder Carl berichtet: «Die Familie war stolz darauf, denn er war für sein Alter ein recht guter Geiger.» Zitiert nach Kuball (wie Anni. 4), S. 34.

Vgl. dazu die Ausführungen Carl Neu-bronners, in: Kuball (wie Anm. 4).

8 Films für Ernemann-Kino, No. 4 (1905), S.4.

Die Filme des Fürsten sind in der ersten Folge von Kuballs insgesamt vierteiliger Fern-sehproduktion «Familienkino» (NDR/WDR 1980) zu sehen.

Kuhall (wie Anm. 4), S. 45.

11 Films für Ernemann-Kino (wie Anm. 8), S. .9.

Während im Katalog von 1905 die «Histo­rischen Bilder» noch an erster Stelle stehen, ge­folgt von den «Militärischen Bildern», eröffnen die «Humoristischen Szenen» den Katalog von 1907, was auf eine Prioritätenverschiebung im Angebot hinweisen könnte. Beide Kataloge verweisen am Fnde auf eine «Spczialfilmhste für Herrenvorstellungen».

Göllner (wie Anm. 2), S. 52.

O. Th. Stein, «Amateurkinematogra­phie», in: Film und Lichtbild 3 (1913), S. 4.

Die Gefahr ging von den Lichtquellen der Projektion aus, die den leichtentflammbaren Nitratfilm in Brand zu setzen drohten. Der Projektionsapparat war für den Betrieb mit Gasglühhcht, Kalklicht, Gasolin oder elektri­schem Bogenlicht geeignet. Vgl. dazu Göllner (wie Anm. 2), S. 52. Erst im Jahr 1932 trat in Deutschland ein Gesetz in Kraft, wonach Schmalfilme nur auf Azetatunterlage herge­stellt werden durften. Vgl. dazu II. Joachim, «Der Schmalfilm, seine Geschichte und seine derzeitigen Leistungen», in: Kinotechnik und Filmlechnik 11/12 (1943), S. 89-91.

Der BdFA umfasste zunächst nur Berliner Mitglieder. Ende des Jahres 1928 waren 200 Amateure vereinigt. Nach einer grossen Werbe­kampagne verdoppelte sich die Anzahl auf 400. Ab 1933 unterstützten die Nationalsozialisten die Tätigkeiten des Vereins. Bis 1936 waren dennoch erst 100c Amateure organisiert - so viele wie die amerikanische Amateurfilmverei­nigung bereits in den ersten vier Monaten ihres Bestehens hatte. Vgl. dazu Barbara Zimmer­mann, «100 Jahre Filmgcschichte - 70 Jahre BDFA», in: Das RDFA-Handbuch. Nach-schlagwerk für alle Film- und Video-Freunde, hg. vom Bund Deutscher Film und Video-Amateure e.V., Gütersloh 1997, S. 12-35.

Zimmermann (wie Anm. 16), S. 13.

18 Film für Alle 2 (1927), S. 11.

19 Film für Alle 9 (1927), S. CXXXIII.

20 Film für Alle 5 (1931), S. 125.

21 Film für Alle 3 (1929), S. 84.

Mit dem Jahr 1914 machte die Entwick­lung der Amateurkinematographie in Deutsch­land also gewissermassen einen Schritt zurück vom Schmalfilm zum Normalfilm. Zum Schei­tern des Ernemann-Einlochfilms ist überliefert: «Als besonderer Mangel machten sich Fehler im Filmhand bei der geringen Grosse der Bil­der stets als besonders starke Störungen auf der Projektionswand bemerkbar. Ferner stellte sich heraus, dass die Mittenperforation sich beim Aufwickeln des Films durchbog und damit den Filmstreifen mitten im Bild beeinträchtigte. Der hauptsächlichste Mangel aber lag in folgen­dem: Das Filmkorn war damals noch verhält­nismassig grob, die Bilder Hessen also in ihrer Scharte sehr zu wünschen übrig.» Joachim (wie Anm. 15), S. 90.

Im Vergleich dazu: Pathe brachte bereits 1912 einen 28-min-Sicherheitsfilm für Ama­teure heraus, gefolgt von einem 9,5-mm- (1922) und 17,5-mm-P'ilm (1927). Kopien von P.uhe-Filmcn für den Heimgebrauch waren in allen Formaten beziehbar.

24 Film für Alle 8 (1927), S. CXXV.

25 Film für Alle 1 (1929), S. 24.

Ebd.

27 Film für Alle 8 (1927), S. CXXIV-CXXV.

Der Amateur, von dem dieser Vorschlag stammt, zieht die Wochenschauen nicht nur wegen des Preises und des besseren Zustands alten Kopien von Thealerfilmen vor. E.r meint ausserdem, dass man Spielfilmen schneller überdrüssig werde als Dokumentationen. Das aber heisst, dass das Heimkinopublikum - was es möglicherweise vom Kinopublikum unter­schied - unter Umständen mehrfach der Auf­führung ein und desselben Filmes beiwohnte. Um so mehr kam es auf die abwechslungsrei­che Präsentation und Zusammenstellung des Programms an, um so einen Abend lang keine Langeweile aufkommen zu lassen.

29 Film für Alle 9 (1929), S. 255.

Zitiert nach Kuball (wie Anm. 4), S. 49.

31 Film für Alle 1 (1931), S. 352.

Kuball (wie Anm. 4), S. 49.

Wenngleich Agfa auch auf dieses Bedürf­nis mit dem gleichzeitigen Angebot von Kaut-filmen zum Zweck der Bereicherung eigener Filme eingeht. Vgl. An/cigentext der Kinagfa Films in Film für Alle 5 (1932).

34 Film für Alle 9 (1932), S. 273/274.

Ebd.

Film für Alle (1933), s. 257.

Martina Roepke
geb. 1968, studierte Germanistik, Philosophie und Photo­graphic in Tübingen und Boston; 1994/95 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Haus des Dokumentarfilms (Stuttgart); Dissertation zur Geschichte des Ama­teurfilms in Deutschland. Lebt in Berlin.
(Stand: 2018)
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