SANDRA WALSER

VOLCANO (MICK JACKSON, USA 1997)

MOMENTAUFNAHME

Man ahnt, es kommt ungut, wirklich ungut, als sich die Frau im Schutzanzug in einem unterirdischen Stollen von Los Angeles direkt über einen mysteriösen Erdspalt stellt. Und man fragt sich mit ihr: Was ist es, das da wütet rund um den Wilshire Boulevard, die Erde beben und brechen lässt, Teiche zum Sieden bringt und ab und an in Form giftiger Heissdampfwolken einen Weg an die Oberfläche findet? Nun, es kommt, wie geahnt, ungut: Ein Dröhnen, ein Zischen – und die Frau verschwindet in der Erde, die sich, als hätte sie nun genug, von einer Sekunde auf die andere wieder ruhig verhält. Doch der Schein trügt. Die Frau war ein Appetizer. Die Erde wird sich wieder auftun und Asche sprühen. Lava wird hervorbrechen, ungehemmt durch die Strassen fliessen und Tausende von Todesopfern fordern. Selbst die Helden des Films können die Welt nicht mehr retten, stattdessen ist Schadensbegrenzung das Wort der Stunde. Denn, wie es die Tagline des Films so schön sagt: «The Coast Is Toast!»

Sandra Walser
geb. 1976, lebt als freie Journalistin und Studentin in Zürich.
(Stand: 2018)
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