Die an der Londoner Film- und Fernsehschule entstandene Arbeit des 1956 geborenen Berner Oberländers Franz Michel erzählt eine Geschichte um Mark Twain aus der Frühzeit des Tourismus in der Schweiz. Der amerikanische Reisende sieht sich im Hotel mit Erinnerungen an frühere Zeiten konfrontiert, und anderntags, wie er mit seinem Führer eine Bergwanderung unternimmt, wird diese Erinnerung — an eine frühere Geliebte — Wirklichkeit.
Franz Michel bewältigt die etwas rührselig in die prächtige sommerliche Schweizer Alpenwelt eingebettete Geschichte filmdramaturgisch mit beachtlichem Geschick. Als Lehrstück verrät der Film einiges Können, und dem Autor stehen sehr gut agierende Schauspieler zur Verfügung. Dass die Kameraführung manchem Freund grosser Alpenwelt Bewunderung entlocken mag, ist vorauszusehen. Auf der anderen Seite macht es stutzig, dass sich ein junger Filmemacher für sein Lehrstück gerade ein solches, heute doch eher belangloses Thema aussucht, auch wenn er in einigen Ansätzen ironischen Brechungen und leisen Humor einbaut. Von der Scharfzüngigkeit des Mark Twain ist jedenfalls kaum etwas zu spüren, und die angedeutete Ironie richtet sich im Grunde gegen eine Sache, die einen Angriff heute eigentlich kaum mehr lohnt: Forget-me not wirkt wie ein „gutmütiges“ Gesellenstück. Die Beteiligten mögen allerdings ihren Spass an der Sache gehabt haben, und filmisches Handwerk liess sich dabei zweifellos lernen.