Der «Architektur des Kinos», dem sich wandelnden Äusseren der Lichtspielhäuser also, galt die Cinema-Nummer 4 des Jahres 1979. Es war schon damals klar, dass ihr ein Pendant folgen würde über die Rolle der «Architektur im Film». Dabei entdeckten wir nicht nur Kulissen, sondern Filme, die strukturell von Architektur durchdrungen sind... neben den vielzitierten Beispielen des deutschen expressionistischen Films auch ein schweizerisches übrigens: Fredy Murers Grauzone von 1979. (Siehe auch Cinema 1/1979) Wieder kommen neben Filmkritikern Fachleute anderer Sparten zu Wort. Peter Olpe, Lehrer für Filmtechnik an der Basler Kunstgewerbeschule, Rene Pulfer, ebenfalls Lehrer, beteiligt an der Video-Praxis der Gewerbeschule, sind die «Aussenseiter» dieses Heftes. Olpe widmet sich auch als Zeichner den Techniken, Architektur mit Handlung zu kombinieren, Pulfer hat vom Bildschirm fotografiert und herausgefunden, dass uns das Fernsehen, besonders, wenn es Nachrichten verbreitet, ununterbrochen mit architektonischen Zeichen von grenzenloser Banalität berieselt: Bericht aus Bern = Bundeshaus; Bericht aus Rom = Kolosseum; Bericht aus Paris = Eiffelturm. Werner Jehle

CINEMA #27/4
ARCHITEKTUR IM FILM