Nach dem ersten Jahrgang Die vier Hefte von CINEMA, die zusammen ein ansehnliches Taschenbuch von rund 450 Seiten Umfang ergeben, sehen nur äusserlich gleich aus. Die «Arbeitsgemeinschaft CINEMA» hatte nie die Absicht, das Muster der ersten Nummer «durchzuziehen»; es gibt kein Modellprogramm für ein Heft unserer Zeitschrift. Verantwortlich für die Konzeption und die Durchführung eines Hefts ist immer eine Sitzredaktion, eine Equipe, die sioh so oder anders organisiert. Nummer 1 war eine möglichst differenzierte Eingabelung des Genfer «Groupe 5», Nummer 2 wurde — zumindest im Fellini-Teil — noch einem «choralischen Prinzip» komponiert, Nummer 3 brachte neben einem essayistischen Teil eine Reihe von Einzelanalysen. Nummer 4 ist eine ziemlich strikte Team-Arbeit, vergleichbar einem Report, den sich heutzutage nur die aller-grössten Zeitungen noch leisten. Sie ist sozusagen eine filmpublizistische Produktion der «Milos-Films» in Les Verrières. Selbst der einzige deutschsprachige Aufsatz dieses Hefts (Pierre Lachat über die Cinémathèque Suisse) bleibt bewusst in dem Horizont, den die Beiträge des Teams abgesteckt haben. Der hier vorliegende Report über den belgischen Film verleugnet seine Herkunft nicht. Die ihn zusammengetragen haben, denken offensichtlich von schweizerischen Verhältnissen aus, die man pointiert etwa folgendermassen umreissen könnte: die Schweiz hat noch bessere Filme, als sie die Infrastruktur und die staatlichen Anstrengungen «verdienen». In Belgien scheint das Verhältnis im Moment noch reziprok zu sein. Wir hoffen, dass diese Nummer von CINEMA auf und zwischen den Zeilen gelesen werde. Unseren Lesern wünschen wir ein befriedigendes neues Jahr. Uns wünschen wir, dass Sie unsere Leser bleiben. Denn wir machen weiter, falls uns die öffentliche Hand auch im Jahr 1975 unterstützen kann. Arbeitsgemeinschaft CINEMA Au terme de la première année Les quatre brochures de CINEMA ne se ressemblent qu'extérieurement; notre groupe de travail n'a jamais eu l'intention de prendre comme exemple le premier numéro ni d'ériger un modèle type. A chaque fois, la responsabilité de la conception et l'exécution d'une brochure échoit à un comité de rédaction qui s'organise de manière autonome. Ce quatrième numéro est le résultat d'un travail d'équipe et l'unique article en langue allemande se maintient aussi dans les limites fixées par les autres contributions. Le dossier présenté sur le cinéma belge ne cache pas ses origines; ceux qui l'ont rédigé ont aussi souvent pensé à la situation du cinéma suisse. La Suisse produit encore de meilleurs films que son infrastructure et ses mesures d'aide ne méritent. En Belgique, ce rapport est pour l'instant encore inversé. Notre revue continuera si vous restez nos lecteurs et à condition que les pouvoirs publics soutiennent nos efforts en 1975. Groupe de travail CINEMA

CINEMA #20/4
ANDRÉ DELVAUX – BELGISCHER FILM