Welches Format hat die Freiheit? Wenn der Dokumentarfilm Desert Dogs als Massstab genommen wird, dann muss dafür wohl das Format 16:9 gewählt werden. Regisseur Samuel Morris hat sich in seinem Werk auf die Spur von zwei jungen Menschen in Marokko gemacht, die für ihren Lebensstil Grenzen überwinden müssen. Brahim und Aya verbringen ihre Freizeit auf dem Skateboard. Sie leben beide an den Bruchlinien zwischen Tradition und Moderne. Doch einzelne Gemeinsamkeiten täuschen nicht über zahlreichen Differenzen hinweg.
Brahim (@ibrahimet_taji) lebt bei seinen Eltern in Rabat, studiert Elektrotechnik und philosophiert über das Leben als Skater in einem Land der strengen Traditionen. Er trägt ein T-Shirt der Rolling Stones, am Schrank hängt ein Poster von Kurt Cobain. Gemeinsam mit seinen Kollegen trifft er sich auf einem Platz in der Stadt, tauscht Skater-Filme aus und unterhält sich darüber, dass die Polizei solche Aufzeichnungen auch einmal unterbrechen kann.
Jenseits jeglicher Sicherheit bewegt sich Aya (@aya.asq), die am Rande von Taghazout in einer kleinen Zeltsiedlung lebt. Sie ist aus Rabat abgehauen, um von den Zwängen eines Lebens als junge Frau zu entkommen. Ihr Lebensmotto kann in ihrem Ausspruch «Fuck the police and fuck the system. Fuck school» zusammengefasst werden. Unter einem strahlend blauen Himmel verbringt sie ihre Zeit mit Freunden im Skatepark und macht sich Gedanken über ihre Zukunft. Samuel Morris zeigt die Kontraste dieser beiden Lebenskonzepte, die sich abseits der üblichen Vorstellungen des Alltags in der arabischen Welt bewegen. Mit seiner Wahl der Formate verdeutlicht er die Gräben innerhalb der gleichen Szene. Das Leben von Brahim in Rabat spielt sich im engen 4:3 ab. Die Gedanken scheinen zwar frei zu sein. Dennoch spielt sich das Leben in den sicheren Wänden der Wohnung seiner Eltern und den verwinkelten Strassen ab. Weiter ist der Horizont in Taghazout, wo Aya den Erwartungen an ein traditionelles Frauenbild entflohen ist. Dort weitet sich die Kamera auf das offenere Format von 16:9.
Mit Desert Dogs präsentiert Morris eine willkommene alternative Sicht auf die Lebenswelten in einem arabischen Land, auf den ersten Blick abseits von Religion, Politik und Krieg. Doch dem Film vorangestellt ist ein Zitat des libanesisch-kanadischen Künstlers Rawi Hage: «We are all the products and victims of our own upringing, until we reflect, refuse, and rebel.» Die Jugendlichen in Desert Dogs drängen zwar nicht direkt nach demokratischer Mitbestimmung, sondern lediglich nach Selbstentfaltung. Doch in diesem Wunsch nach Freiheit liegt die Sprengkraft ihrer Aktivität.
Brahim (@ibrahimet_taji) lebt bei seinen Eltern in Rabat, studiert Elektrotechnik und philosophiert über das Leben als Skater in einem Land der strengen Traditionen. Er trägt ein T-Shirt der Rolling Stones, am Schrank hängt ein Poster von Kurt Cobain. Gemeinsam mit seinen Kollegen trifft er sich auf einem Platz in der Stadt, tauscht Skater-Filme aus und unterhält sich darüber, dass die Polizei solche Aufzeichnungen auch einmal unterbrechen kann.
Jenseits jeglicher Sicherheit bewegt sich Aya (@aya.asq), die am Rande von Taghazout in einer kleinen Zeltsiedlung lebt. Sie ist aus Rabat abgehauen, um von den Zwängen eines Lebens als junge Frau zu entkommen. Ihr Lebensmotto kann in ihrem Ausspruch «Fuck the police and fuck the system. Fuck school» zusammengefasst werden. Unter einem strahlend blauen Himmel verbringt sie ihre Zeit mit Freunden im Skatepark und macht sich Gedanken über ihre Zukunft. Samuel Morris zeigt die Kontraste dieser beiden Lebenskonzepte, die sich abseits der üblichen Vorstellungen des Alltags in der arabischen Welt bewegen. Mit seiner Wahl der Formate verdeutlicht er die Gräben innerhalb der gleichen Szene. Das Leben von Brahim in Rabat spielt sich im engen 4:3 ab. Die Gedanken scheinen zwar frei zu sein. Dennoch spielt sich das Leben in den sicheren Wänden der Wohnung seiner Eltern und den verwinkelten Strassen ab. Weiter ist der Horizont in Taghazout, wo Aya den Erwartungen an ein traditionelles Frauenbild entflohen ist. Dort weitet sich die Kamera auf das offenere Format von 16:9.
Mit Desert Dogs präsentiert Morris eine willkommene alternative Sicht auf die Lebenswelten in einem arabischen Land, auf den ersten Blick abseits von Religion, Politik und Krieg. Doch dem Film vorangestellt ist ein Zitat des libanesisch-kanadischen Künstlers Rawi Hage: «We are all the products and victims of our own upringing, until we reflect, refuse, and rebel.» Die Jugendlichen in Desert Dogs drängen zwar nicht direkt nach demokratischer Mitbestimmung, sondern lediglich nach Selbstentfaltung. Doch in diesem Wunsch nach Freiheit liegt die Sprengkraft ihrer Aktivität.