REGULA IMBODEN

S. CORINNA BILLE. DAS SCHREIBETIER (REGULA IMBODEN, EDUARD ERNE, CH 2014)

MOMENTAUFNAHME

Wir sind lange gefahren, höher und höher in die Berge. Der Ort klingt heimisch. Von hier gibt es einen Weg über den Grat bis zum Illgraben. Das Zimmer ist klein. Aber die Kamera erzeugt Weite, lässt es grösser erscheinen. Bringt Distanz. Erst jetzt, hier in diesem Haus, in diesem Zimmer, scheinen die Bilder anzukommen, wahr zu werden. Ein Vakuum von Zeit. Einer Zeit, die aufgehört hat zu sein und doch nachhallt. «Das Bett ist ein Schiff, auf dem man sich in aller Ruhe in der Phantasiewelt treiben lassen kann», schreibt Corinna Bille während ihrer langen Krankheit hoch oben in den Bergen. Der Ort verlassen, ein Museum fast. Und doch durch und durch belebt von ihr, verbunden mit Geschichten, dem Schreiben und dem Eintauchen in eigene Welten. Ob er spürbar wird? Dieser Moment? «Wem habe ich zu verdanken, dass ich plötzlich gute Texte schrieb? Ganz einfach: der Krankheit.» Sie verbringt drei Jahre in Chandolin. Hier entsteht ihr erster Roman Theoda.

Regula Imboden
studierte an der Hochschule für Musik und Theater Bern Schauspiel und war zuletzt im Kino in Dead Fucking Last von Walter Feistle und Tempo Girl von Dominik Locher zu sehen. Sie ist Sprecherin für Lesungen und für Hörspiel und DOK bei SRF tätig. Nach Engagements in der Schweiz und in Deutschland gründete sie 2008 imbodenproduction und realisiert ihre eigenen Theaterprojekte. www.regulaimboden.ch
(Stand: 2016)
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