Wir sind lange gefahren, höher und höher in die Berge. Der Ort klingt heimisch. Von hier gibt es einen Weg über den Grat bis zum Illgraben. Das Zimmer ist klein. Aber die Kamera erzeugt Weite, lässt es grösser erscheinen. Bringt Distanz. Erst jetzt, hier in diesem Haus, in diesem Zimmer, scheinen die Bilder anzukommen, wahr zu werden. Ein Vakuum von Zeit. Einer Zeit, die aufgehört hat zu sein und doch nachhallt. «Das Bett ist ein Schiff, auf dem man sich in aller Ruhe in der Phantasiewelt treiben lassen kann», schreibt Corinna Bille während ihrer langen Krankheit hoch oben in den Bergen. Der Ort verlassen, ein Museum fast. Und doch durch und durch belebt von ihr, verbunden mit Geschichten, dem Schreiben und dem Eintauchen in eigene Welten. Ob er spürbar wird? Dieser Moment? «Wem habe ich zu verdanken, dass ich plötzlich gute Texte schrieb? Ganz einfach: der Krankheit.» Sie verbringt drei Jahre in Chandolin. Hier entsteht ihr erster Roman Theoda.
MOMENTAUFNAHME