Nach einem stummen und menschenleeren Auftakt, einem halbwegs gradlinigen Mittelteil setzt die Schlusssequenz mit ihrem doppeldeutigen Titel ein: «Jupiter and Beyond the Infinite». Der Astronaut Dave Bowman fällt mit seiner kleinen Raumgondel durch Raum und Zeit, rast durch einen Pop-Art-Lichtschacht und findet sich schliesslich in einem mit Louis-XVI-Möbeln eingerichteten Raum wieder, wo er unter Missachtung sämtlicher Regeln des Continuity Editings rasant altert, bis an seiner statt plötzlich ein Embryo in seinem Bett liegt. Ein weiterer Schnitt und wir sehen das All, den Mond und die milchig-blaue Erdkugel, der sich von links der schimmernde Embryo nähert, um dann in der letzten Einstellung mit grossen Augen ins Publikum zu starren. Es erklingt – bereits zum dritten Mal in diesem Film – Richard Strauss’ «Also sprach Zarathustra». Das Ende von 2001: A Space Odyssey ist gigantischer Kitsch, New-Age-Pathos im Cinerama-Format, todernst und frei von jeglicher Ironie. Es ist der erhabenste Moment in der Geschichte des Kinos.
MOMENTAUFNAHME