Zuerst waren es die Filme, die mich in andere Welten führten, dann das Leben. Die Welt der Politik, der Liebe, der Freiheit. Ich habe in den Flegeljahren Filme in mich gesaugt und mir dadurch ein politisches Verständnis der Welt angeeignet, welches versucht, nichts auszulassen, frei zu sein und widersprüchlich zu bleiben. Der Film als Motor, der mich in und gegenüber der Welt in Bewegung hält und der verhindert, mich irgendwo zu fest zu Hause zu fühlen. Film sei Dank. Eine ungeordnete, unvollständige Reihe von Filmen dazu: Novecento / Bertolucci: Die Szene, wo Tausende Arbeiter demonstrieren, die Internationale singend, die rote Fahne schwingend. Last Tango in Paris / Bertolucci: Die berühmte Szene mit Marlon Brando, Maria Schneider und der Butter. La bataille des dix millions / Marker: Mein damaliger Held Fidel Castro hält eine Rede, leidenschaftlich. Die Armee der Liebenden oder Revolte der Perversen / von Praunheim: Sex, Sex, Sex noch nie so gesehen. A bout de souffle / Godard: Die Leichtigkeit des Seins eines Gauners, etc., etc.
MOMENTAUFNAHME