Maestro, ein verschmähter Orchestermusiker, beschwört in einer schrecklichen Sturmnacht eine böse Macht herauf. Mit ihrer Hilfe will er eine so schöne Musik kreieren, dass die Welt ihr nicht widerstehen kann und damit sein Genie endlich erkennt. Ohne es zu merken, wird er von der ominösen Macht selbst instrumentalisiert: Diese begehrt nichts weniger als die Herrschaft über die Welt.
Zusammen mit einer liebesbedürftigen Ratte schafft Maestro eine Maschine, eigentlich eine Art Hochleistungs-Licht-Staubsauger, mit der er die Schatten von MusikerInnen stiehlt und sich so sein persönliches Orchester zusammenstellt. Es sind nämlich die Schatten – oder wie Globi einiges später erklärt, die Seelen –, mit deren Hilfe sich Musik machen lässt. Diejenigen, die ihres Schattens beraubt wurden, sind folglich nicht mehr in der Lage zu musizieren. So auch Benji, ein junger Rockgitarrist, dessen Freundin Lucinda ihm unter allen Umständen helfen will und ihn zur Polizei bringt. Da Benji nach dem Verlust seines Schattens nicht einmal mehr fähig ist, seiner Gitarre hawaiianische Klänge zu entlocken, sondern nur noch schauerliches Geschrumme, wird er von der hawaiibegeisterten Polizeiinspektorin abgewiesen. Wenigstens begegnen Benji und Lucinda auf dem Polizeiposten dem Erfindervogel Globi, mit dessen Hilfe sie nun Benjis Schatten zurückerobern wollen.
Als Maestro noch Globis Virtual-Reality-Ei stiehlt, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als dem Bösewicht in Begleitung seines Roboter-Eis Squidney in sein unterirdisches Opernhaus zu folgen. Weil Globi sich dem Willen des Maestros nicht beugt, befreit er alle anderen MusikerInnenschatten und den Maestro aus den Fängen der dunklen Macht. Maestro wird von Lucinda und Benji kurzerhand in ihre Band aufgenommen, und auch die Polizeipräsidentin bleibt nicht alleine: Sie findet in der Ratte endlich einen Partner für ihre Traumreise nach Hawaii.
Die MacherInnen des ersten Globifilms wollen viel: Wie es sich im Schweizer Film heute vielerorts zeigt (z. B. in Achtung, fertig, Charlie!), wird auch hier ambitiös versucht, eine Verbindung zwischen Eigentümlichem und Globalem zu schaffen. Die seit siebzig Jahren bekannte und beliebte Figur Globi trifft auf Virtual Reality, Manga-Ästhetik und High-Concept-Marketing. Leider scheint der Film mehr Wert auf Globi-Attribute als auf die Figur selbst zu legen: So wird der Film vor allem von seinem Soundtrack getragen, der, obwohl er zweifelsohne gut ist, weite Strecken des Films – wollte man es böse formulieren – geradezu zukleistert. Auch wenn der moderne Look des Films zum Teil sehr ansprechend ausgefallen ist und die verschärfte Funktion der Musik mit dem Argument, bei Globi – der gestohlene Schatten handle es sich eben um einen Film über MusikerInnen und Musik, teilweise legitimiert werden kann, bleibt einiges, das es hier zusammenzuhalten gibt: Es treffen der traditionelle Zeichenstil der Globibände auf mangaähnliche Figuren, die lustigen Gehilfen und Geräte Globis auf das düstere Schattenreich des Maestros, globitypische, witzige Dialoge auf eine irrwitzige Story, deren Ausgang wohl nicht nur die erwachsenen ZuschauerInnen nicht befriedigen wird.
Der streckenweise an ein animiertes Musikvideo erinnernde Film wirkt dann am stärksten, wenn der Globi-Sprecher Walter Andreas Müller die Figur durch amüsante Globi-Phrasen zum Leben erweckt oder wenn die Ratte, gesprochen von der Musikerin Medea Nadja von Ah, mit ihren Intermezzi etwas Schwung in die Sache bringt. Auch finden sich im Film immer wieder witzige Details, die zum Schmunzeln anregen, etwa wenn in Maestros düsterem Orchester u. a. Hendrix, Joplin und Parker auf die Opernsängerin Pavalotti treffen.