HANS-PETER WÄFLER

DIE EWIGE DREIECKSBEZIEHUNG — SPORT, FERNSEHEN UND FANS IM ZUSAMMENSPIEL

ESSAY

Prolog

Sport als Massenbewegung und Fernsehen als Massenmedium haben eine gemeinsame Geliebte: das grosse Publikum. Diese Dreiecksbeziehung erlebt seit Jahrzehnten leidenschaftliche Momente. Sport bringt den TV-Stationen beste Einschaltquoten, Bildschirmpräsenz verheisst den Vereinen und Athleten Ruhm und Geld. Und den Zuschauern steht per Knopfdruck eine globale Sportarena zur Verfügung.

Gleichzeitig steht die Beziehung unter permanenter Spannung. Gerade in jüngster Zeit häufen sich die Nachrichten von bankrotten Fernsehsendern und maroden Fussballvereinen. In Italien hat die Verstrickung von Sport und TV die Tifosi in diesem Jahr sogar zum vorübergehenden Fussballentzug gezwungen: Der Start der höchsten Liga musste um zwei Wochen verschoben werden, weil das Fernsehen weniger bezahlt, viele Klubs gegen den Konkurs kämpfen und deshalb mit Boykott drohten - nach Jahren der «Verschwendung und Verblen­dung»1, wie die Neue Zürcher Zeitung schrieb. Und Gianni Rivera, Italiens Fussballer des Jahrhunderts, konstatierte: «Der Calcio hat seine Seele ver­kauft.»2

In der momentanen Krise bleibt die Hoffnung auf pragmatische Selbstrei­nigung, denn bisher hat sich die Dreiecksbeziehung stets als genügend anpas­sungsfähig erwiesen, um einen gemeinsamen Weg zu finden. Wie sich das Zu­sammenspiel zwischen Sport, Fernsehen und Publikum in Europa entwickelte und heute präsentiert, lässt den Schluss zu: Das Fernsehen hat sich zur natür­lichen Spielwiese des Sports etabliert und wird dies auch in Zukunft bleiben; der ständige Balanceakt des gegenseitigen Gebens und Nehmens geht weiter.

Das globale Stadion

Fernsehkameras machen lokale Sportveranstaltungen zu Anlässen mit welt­weiter Ausstrahlung und den höchsten Einschaltquoten im TV-Geschäft. Schon die Fussballweltmeisterschaften von 1970 in Mexiko schauten sich im Fernsehen insgesamt mehr Menschen an als ein Jahr zuvor die Mondlandung.3 Fussballspiele sind das beliebteste Programm überhaupt. Fast eine Milliarde Menschen - etwa ein Sechstel der Weltbevölkerung - versammelten sich vor dem Bildschirm, als im Finale von 1998 Frankreich gegen Brasilien antrat; die Bilder des Turniers gingen in 196 Länder. Zusammengerechnet wurde an allen 64 WM-Spielen der Fernseher insgesamt 33,4 Milliarden Mal eingeschaltet.

Das Sportereignis, das hinter den Fussballweltmeisterschaften die grösste TV-Resonanz geniesst, sind die Olympischen Spiele: An den Sommerspielen 1996 in Atlanta verzeichneten die 16 Wettkampftage 20 Millionen Einschal­tungen.4

Für die Schweiz ist festzuhalten, dass sich das Fernsehpublikum immer noch am meisten für den Wintersport erwärmen kann. Den Zuschauerrekord hält die Herrenabfahrt an der Ski-WM 1985 in Bormio. Pirmin Zurbriggen und Peter Müller holten Gold und Silber; 1,5 Millionen schauten fern. Ähnliche Quoten brachte der Überraschungserfolg des Skisprung-Uberfliegers Simon Ammann an den Olympischen Winterspielen von Salt Lake City 2002. Über 1,3 Millionen Zuschauer verfolgten seinen Flug zum Olympiagold. Damit braucht diese Sportübertragung im Jahr der Landesausstellung selbst den Vergleich mit der Expo.02 nicht zu scheuen: Das Eröffnungsspektakel von den verschiede­nen Arteplagcs schauten sich 1,8 Millionen Personen zumindest teilweise an.

Wegen des immensen Publikumsinteresses ist Fernsehen ohne Sport un­denkbar. Dies gilt seit dem Beginn des TV-Zeitalters, als der Sport dem neuen Medium Fernsehen entscheidende Starthilfe leistete. In Deutschland kamen die ersten öffentlichen Direktübertragungen von Sportanlässen. Die Olympischen Spiele von 1936 in Berlin waren der Ausgangspunkt, der «erste grosse politisch­publizistische Einsatz des Fernsehrundfunks bei einem aktuellen Ereignis».5 Im Olympia-Stadion waren zwei stationäre Kameras aufgestellt. Weil aber die Übertragungstechnik noch in den Anfängen steckte, reichten die Bilder «nicht weit über Kreuzberg oder Tempelhof hinaus»6. Wer ausserhalb des Stadions den Spielen folgen wollte, war vor allem aufs Radio angewiesen. Fernsehen gab es für den Grossteil der Bevölkerung nur in 13 Fernsehstuben der Reichspost, in 15 provisorisch für die Olympischen Spiele eingerichteten Fernsehräumen oder an zwei «Grossbildstellen» für 120 bis 300 Zuschauer.

Nach dem Zweiten Weltkrieg entpuppte sich in Deutschland der Sport - vor allem der Fussball - als Wegbereiter für den Wiederaufbau und Ausbau der Fernsehlandschaft. «Für die junge deutsche Fernsehindustrie war die WM 1954 in der Schweiz ein Geschenk des Himmels», schreibt Dietrich Schulze-Mar- meling, Autor von Büchern zur Fussballgeschichte.7 Die Technik machte es möglich, die Spiele direkt aus der Schweiz ins Ausland zu übertragen. Waren vor der WM in Deutschland 27952 Fernsehgeräte angemeldet gewesen, waren es 1955 bereits 170000 und 1958 schon eine Million. Im Austragungsland Schweiz wurde die Fussball-WM von 1954 genutzt, um Fernsehgeräte mit neuen Methoden anzupreisen: Es gab Mietgeräte, die durch den Einwurf eines i-Franken-Stückes in Betrieb genommen werden konnten. Sie gingen in den Besitz über, wenn der Kaufpreis erreicht war (995 Franken).8

Das teure Eintrittsticket

Dass die Fernsehindustrie mit dem Sport Einschaltquoten und Kasse macht, las­sen sich die Sportverbände inzwischen vergolden. Elm an den Veranstaltungen filmen zu dürfen, braucht es ein teures Eintrittsticket - die Kurve der Kosten für die Fernsehrechte zeigt noch steiler nach oben als diejenige der Einschalt­quoten. Für die Bilder von der Fussball-WM 1990 hatten die Fernsehanstalten 95 Millionen Franken an den Weltverband Fifa bezahlt, zwölf Jahre später mussten sie für die Übertragungsrechte von der WM 2002 in Korea und Japan bereits 1,3 Milliarden Franken hinblättern. In den gleichen Sphären bewegen sich die Olympischen Spiele: Mit den Fernsehrechten für die Sommerspiele 2000 in Sydney nahm das Internationale Olympische Komitee über 1,3 Milli­arden Dollar ein. 1968 in Mexiko waren es noch 50000 Dollar gewesen. Und wie aus einer anderen Welt tönt heute die Geschichte, die sich nach dem Zwei­ten Weltkrieg zugetragen hat: 1948 fanden in London die ersten Olympischen Spiele statt, bei denen die Übertragungsrechte nur gegen Bezahlung zu haben waren. Die BBC gab damals dem Organisationskomitee einen Scheck über 3000 Dollar. Diesen Scheck lösten die Organisatoren aber niemals ein, da sie Bedenken hatten, die BBC damit in finanzielle Schwierigkeiten zu bringen.

Im Laufe der Zeit haben die Verbände und Vereine jegliche Hemmungen gegenüber dem TV abgelegt - und auch eine anfänglich vorhandene Skepsis. Als sich die Kameras in der Sportwelt aufzureihen begonnen hatten, waren die Funktionäre nämlich zuerst einmal ins Schwitzen gekommen. Nicht das mone­täre Paradies schien vor der Tür, sondern ein harter Konkurrenzkampf. Wer im Fernsehen die Wettkämpfe verfolgt, kommt nicht mehr ins Stadion, kauft keine Bratwurst und braucht keine Fanartikel. Wer sitzt schon mit dem Trikot seines Vereins in der eigenen Wohnung vor der Mattscheibe, den Fanschal um den Hals und in der Hand die grosse Klubfahne? Wenige, sehr wenige. Die Vereine fürchteten um ihre Haupteinnahmequelle: die zahlenden Zuschauer an der Stadionkasse. Um vom Fernsehen wenigstens eine Kompensation für den er­warteten Zuschauerschwund zu erhalten, verlangten die Vereine Geld. In den Fünfzigerjahren bezahlte das Fernsehen für ein Fussballspiel der deutschen Oberliga 1000 bis 2500 Mark, doch bald zeichnete sich ab, dass die Fernsehgel­der in ganz andere Dimensionen vorstossen würden. 1954 verlangte Schalke 04 für die Übertragung eines Spiels plötzlich einmal 25000 Mark. «Absurd», so die Reaktion des Programmchefs beim angefragten Sender.9

Trotz Kompensationszahlungen blieben die Vorbehalte der Vereine gegen­über dem Fernsehen gross. Oft wurde nach langer Geheimniskrämerei erst am Spieltag bekannt gegeben, ob ein Fussballspiel im Fernsehen übertragen würde oder nicht. Ein Kampf mit harten Bandagen hatte begonnen - auch auf inter­nationaler Ebene und nicht nur beim Fussball. An den Europameisterschaften der Leichtathletik von 1958 in Stockholm erhielten die TV-Kameras erstmals an einem internationalen Sportanlass Stadionverbot. Die Begründung: rückläufige Zuschauerzahlen an den Wettkämpfen.10

Die Wende ereignete sich Mitte der Siebzigerjahre. Aus den USA kam die Kunde, dass Fernsehübertragungen die Stadien nicht leerten, sondern im Ge­genteil noch mehr füllten. Auch dank der Berichterstattung am TV stieg der Sport zum immer bedeutenderen gesellschaftlichen Ereignis auf. Das Angebot kurbelte die Nachfrage an. Das Fernsehen erhöhte nicht nur den Stellenwert des Sports, sondern auch dessen Vermarktungswert. Werbeflächen in den Sta­dien wurden zum immer kostbareren Gut. Fortan handelten die Vereine im Sinne des olympischen Geistes: Dabei sein ist alles, vor allem dort, wo die Kameras stehen. Dieses Verhalten nahm mindestens in einem Fall groteske Züge an: 1977 verstellten in Rom die Veranstalter des Europapokal-Endspiels zwischen dem FC Liverpool und Borussia Mönchengladbach reihenweise Zu­schauerplätze mit Werbetafeln. Dies brachte ihnen rund 850000 Mark ein, aber dafür war das Stadion bei weitem nicht ausverkauft - rund 20000 Fans hatten von Anfang an keine Chance, ein Eintrittsticket zu kaufen.11 Für kurze Zeit hatte sich das Verhalten also vollständig gewandelt. Wegen der Fernsehpräsenz wurde Zuschauern der Stadioneintritt verwehrt, nachdem die Vereine die TV-Berichterstattung lange Zeit als die grösste Gefahr für die Einnahmen aus dem Ticketverkauf angesehen hatten.

Mit der Einführung des Privatfernsehens lösten die Fernsehgelder im Laufe der Achtziger- und Neunzigerjahre die Ticketerlöse als Haupteinnahmequelle der Klubs ab - um sich den Publikumsrenner Sport zu sichern, langten die TV- Stationen immer tiefer ins Portemonnaie. Damit die Fernsehzuschauer daheim ein richtiges Spektakel erleben konnten, musste aber auch die Atmosphäre im Stadion stimmen. Denn der einzelne Zuschauer vor dem Fernsehschirm spürt nichts davon, ob auf der ganzen Welt noch Millionen andere vor dem TV sit­zen. «Meine Isolation als Fernsehzuschauer wird dadurch nicht aufgehoben», hielt Fernsehkritiker Manfred Delling einst fest.12 Das Umfeld des Fernseh­zuschauers bildet der Ort, wo der TV-Apparat steht, und das, was er am Bild­schirm sieht. Nur wenn das Gezeigte mitreissend ist, kann sich das Gefühl des «Dabeiseins» entwickeln. Versuche wie in Rom, wo Zuschauerplätze reihen­weise Werbetafeln geopfert wurden, mussten schon deshalb scheitern. Vielmehr brauchte es weiterhin die Fans im Stadion, deren Stimmung auch die Zuschauer vor dem Bildschirm anstecken konnte.

Eine attraktive Inszenierung am TV trägt dazu bei, dass die Fans das Spektakel auf keinen Fall verpassen wollen. Dabei ist jüngst ein verstärkter Brücken­schlag zwischen Stadionsport und Fernsehsport sichtbar: Durch TV-Direktübertragungen auf Grossbildschirmen ist eine neue Gattung von Stadien entstanden. Öffentliche Plätze wandeln sich zu Freiluftarenen, wo die Fern­sehzuschauer aus ihrer «Isolation» ausbrechcn können. Eine Entwicklung, die in Europa erkennbar ist und sich in gewaltigem Ausmass in Asien an der dies­jährigen Fussball-WM manifestierte. 4,2 Millionen Koreanerinnen und Korea­ner verfolgten das Spiel Korea gegen Italien live auf Grossleinwändcn - Sport wird zum kollektiven Erlebnis mitten in den Städten. Die Veranstalter und Vereine können davon profitieren: Die Fans feiern eine öffentliche Party, an der gegessen und getrunken wird, und Fanartikel werden auch mehr verkauft. So hat sich das funktionale Fussballtrikot zum modischen Kleidungsstück für Partys gewandelt.

In Zukunft scheint die Symbiose von Stadion und Bildschirm weiterzu­gehen. Ein Schweizer Architektenteam vom Büro Burckhardt und Partner AG hat für die Olympischen Sommerspiele von 2008 in China ein Stadion ent­worfen, dessen Aussenwände von riesigen Bildschirmen gebildet werden. Für Roger Nussbaumer vom Architektenteam ist dieses Stadion «der grösste Fern­seher der Welt».13 Hunderttausende von Menschen können gleichzeitig in und um die Sportarena live mit dabei sein.

Sport vs. Sport

Um Spektakel zu bieten, sind die TV-Anstalten auf der Suche nach dem sport­lichen Zeitgeist. Bildschirmpräsenz bekommen Sportarten, die den Geschmack des Publikums treffen - oder Sportarten, die das Potenzial haben, mit gezielter Vermarktung das Publikum auf den Geschmack zu bringen. Die Liberalisie­rung der Fernsehlandschaft Europas hat den Konkurrenzdruck erhöht. Die privaten Anstalten sind auf die Quoten angewiesen, weshalb sie gerade beim Publikumsrenner Sport auf die richtige Karte setzen müssen. Und auch die öffentlich-rechtlichen Sender können es sich immer weniger leisten, Sportver­anstaltungen für ein Spartenpublikum anzubieten. Im Quotenkampf reissen sich die Fernsehsender um die attraktivsten Sportarten, die Sportarten buhlen um die lukrativsten Sendeplätze.

Dabei kann sich die Gunst des Fernsehens schnell verlagern. Der frühere RTL-Chef Helmut Thoma hatte einst den Grundsatz aufgestellt: «Für mich gibt es nur vier Sportarten: Fussball, Fussball, Fussball und Tennis.»14 Inzwi­schen sind die beiden deutschen Tennis-Asse Boris Becker und Steffi Graf abgetreten - und bei RTL ist Tennis aus dem Programm gefallen. Dafür kon­zentriert sich RTL mit Erfolg auf die Formel I mit Michael Schumacher. Dieser ist Garant für gute Einschaltquoten, weil er gewinnt, aus dem grossen Heimmarkt Deutschland kommt und für Ferrari fährt, den beliebtesten Rennstall der Welt. Wenn die Rennfahrer in der Winterzcit pausieren, bietet RTL den Fans eine Ersatzlösung: Skispringen wird als «Formel I des Winters» vermarktet, wo die deutschen Erfolgsspringer um Martin Schmitt und Sven Hannawald als «Boygroup des Sports» auftreten.15

Diese Beispiele zeigen, dass verschiedene Faktoren bestimmen, ob eine Sportart auch eine populäre Fernsehsportart sein kann. Grundvoraussetzung ist allerdings eine verbreitete Akzeptanz. Würden etwa weite Kreise die Auto­rennen aus ökologischen Gründen durch Umschalten boykottieren, wäre die Formel I schnell weg vom Bildschirm. Darüber hinaus braucht eine Fernseh­sportart einfache Regeln, die Spannung garantieren, sowie Identifikationsfigu­ren. Es hängt wesentlich von Erfolgen einzelner Sportler oder Teams ab, ob das Fernsehen kommt. Fehlen Erfolgsmeldungen und Aushängeschilder, ist das Vermarktungspotenzial gering. Der sportliche Leistungszyklus einzelner Stars bestimmt deshalb mit, wie sich die Sportarten in ihrer Bildschirmpräsenz abwechseln.

Vom Regisseur bis zum Schiedsrichter

Um das Sportspektakel fernsehgerecht inszenieren zu können, hat das TV bald die Regie übernommen. Der Zeitplan und der Rhythmus an Sportveranstal­tungen hingen schon früh von den Bedürfnissen der Fernsehanstalten ab. 1970 an der Fussball-WM in Mexiko begannen alle Sonntagsspiele bei brütender Mittagshitze, damit die europäischen Sender trotz Zeitverschiebung attraktive Ubertragungstermine hatten. Eine solche Spielplangestaltung wiederholte sich 1986 am gleichen Ort. Prominente Spieler, zu denen auch der spätere Welt­meister Diego Armando Maradona gehörte, reagierten zwar mit einer Streik­drohung, doch das mediale Vorspiel entschieden die TV-Anstalten für sich.

Die Suche nach dem optimalen Drehbuch geht ständig weiter. Die An­spielzeiten sind zu den besten Sendezeiten; Pausen und Spielunterbrüche sind Werbezeiten, mit denen die TV-Anstalten ihre Ausgaben für die Übertragungs­rechte finanzieren müssen. Paradiesische Verhältnisse für Werbepausen herr­schen in den USA. Im American Football folgt praktisch jedem Spielzug ein Spielunterbruch: Die Uhr hält an, wenn das lederne Ei das Spielfeld verlässt oder zu Boden fällt. In einem solchen Moment kann problemlos Werbung dazwischengeschaltet werden. Cheerleader sorgen dafür, dass im Stadion die Stimmung nicht abflaut. Neigt sich der Werbeblock dem Ende zu, bekommen die Spieler ein Zeichen, und die Teams formieren sich wieder; sobald der Sen­der zurück ins Stadion schaltet, krachen die Helme zusammen.

Auch in Europa hält das Fernsehen Ausschau nach Werbelücken. Tennis bringt gute Voraussetzungen fürs Fernsehen mit: Weil die Spieler oft und regelmässig auf dem Stuhl Platz nehmen, ist die Möglichkeit für Werbeeinschaltun­gen gegeben, was die privaten Sender auch ausnutzen. Beim Fussball dagegen bildet einzig die Halbzeitpause eine natürliche Zäsur. Durch einen Block mit Vorinformationen und durch einen ausgedehnten Nachbericht schaffen die TV-Sender Raum für weitere Werbeeinspielungen. Der einmal aufgekommene Gedanke, bei Fussballspielen wie beim Eishockey zwei Pausen einzulegen und das Spiel zu dritteln, hat sich bislang aber nicht konkretisiert. Ein derartiger Eingriff in den Charakter der zugkräftigsten Fernsehsportart wird wohl (noch) als zu heftig empfunden.

Weniger zurückhaltend ist das Fernsehen dort, wo eine Sportart vermark­tet werden soll, die beim TV-Publikum weniger fest verankert ist. Beispiels­weise möchte RTL mit den Skispringern ähnliche dramaturgische Wege gehen wie mit der Formel I. Der Sender fordert eine übersichtliche Weltmeister­schaftsserie mit weniger Einzelwettbewerben als heute. Während das Skisprin­gen noch seinen Weg sucht, hat das Tischtennis bereits einen grossen Schritt hinter sich: Damit die Fernsehzuschauer überhaupt etwas vom schnellen Spiel mitbekommen, ist der Ball vergrössert worden. Angesichts solcher Entwick­lungen fürchten die Wasserballer bereits das Schlimmste: «Nackt spielen wir nie», soll der Trainer des deutschen Vereins SV Cannstatt deshalb vorbeugend festgehalten haben.16

Die Fernsehkameras haben den Arbeitsalltag der Athleten verändert - sie stehen unter ständiger Beobachtung. Bei Radrennen schlagen die Fahrer erfahrungsgemäss ein höheres Tempo an, sobald der Helikopter mit der Live- Kamera über dem Feld auftaucht. Jeder will und muss sich in Szene setzen, aus sportlichem Ehrgeiz und aus wirtschaftlichem Anreiz. Durch die Kameras sind die Athleten zu noch wertvolleren Werbeträgern geworden. Schriftzüge mit Firmennamen zieren die Sportanzüge. Wie weit diese Werbemöglichkeiten gehen, hängt von Bestimmungen ab, die von Land zu Land sowie von Sportart zu Sportart unterschiedlich sein können. So sind die Olympischen Spiele nach wie vor eine werbefreie Zone, wogegen etwa im österreichischen Klubfussball die Tenuewerbung beinahe flächendeckend eingesetzt wird. Dort finden sich Sponsornamen nicht nur auf der Vorderseite des Trikots, sondern auch auf des­sen Hinterseite, auf den Socken und sogar auf den Hosen. Auch wenn Fussballästheten davon nicht überzeugt sein mögen, macht dies aus fernsehtechnischer Perspektive Sinn: Fussballer sind wahrscheinlich mindestens ebenso häufig von hinten zu sehen wie von vorne, und in der Nahaufnahme vom Getümmel um den Ball sind oft nur Hosen und Socken erkennbar.

Dass die Kameras die Athleten verfolgen, gilt nicht nur während, sondern auch vor und nach dem sportlichen Einsatz, beim Kurzinterview am Ziel oder im Studiogespräch am Abend. Auch dabei prangt am Kragen der Sponsorname. Auf diese Weise wird aus jedem eleganten Hemd eine wenig berauschende Berufskleidung. Die Sportler sind sofort als solche zu erkennen, und der Geldgeber ist eindeutig identifizierbar. Im Gegenzug suchen die Athleten nach Mög­lichkeiten, ihre eigenen Botschaften am TV zu platzieren. In Mode gekommen ist es, beim Jubeltanz das offizielle Sporttenue anzuheben und ein beschriftetes Unterleibchen sichtbar zu machen. Darauf wird vorzugsweise Gott, der Mut­ter oder der eben geborenen Tochter eine Botschaft gewidmet. Auf diesen neuen Kommunikationskanal haben die Verbände bereits reagiert. «Die Spieler dürfen keine Unterleibchen tragen, mit denen sie beim Torjubel Slogans oder Werbeaufschriften zur Schau stellen», hält der Schweizerische Fussballverband unter den Regeländerungen für die Saison 2002/2003 fest.17

Am prägendsten auf den Sportalltag wirkt sich die Kamera dort aus, wo sie die Rolle der letzten Instanz übernimmt, diejenige der Schiedsrichterin. In den USA gehört das Kameraauge beim American Football fest zum Schiedsrichter­team. Vor umstrittenen Entscheidungen - hat der Spieler mit dem Ball die Linie vor der Endzone überquert, oder wurde er gerade noch gestoppt? - konsultiert der Schiedsrichter die Videoaufnahme. Auch im Eishockey steht dem Referee eine Torkamera zur Verfügung. Noch zögerlich erfolgt der Rückgriff auf Fern­sehbilder beim Fussball. Auf dem Spielfeld gelten nach wie vor die Tatsachen­entscheide des Schiedsrichters. Nach Spielschluss können auf Grund der Fern­sehaufzeichnungen zwar Sperren für üble Fouls oder Strafen für Schwalben verhängt werden, den Möglichkeiten, Schiedsrichterentscheide durch TV-Bil- der nachträglich zu korrigieren, sollen aber Grenzen gesetzt bleiben. So will es zumindest Fifa-Präsident Sepp Blatter: «Ein Platzverweis hat automatisch eine Spielsperre zur Folge», machte er deutlich, nachdem GC-Torhüter Fabrice Borer in dieser Saison trotz eines Platzverweises keine Sperre erhalten hatte, weil Fernsehbilder ihn entlastet hatten.18

Time-out

Die jüngste Zurückhaltung der Fifa gegenüber Fernsehbildern ist symptoma­tisch für das derzeitige Verhältnis zwischen Sport und Fernsehen. Beide prüfen die Beziehung zueinander. Die Situation gleicht einer Auszeit auf dem Spielfeld: Die Lage ist kritisch, beide Teams besprechen ihre Strategie und wissen, dass das Spiel bald weitergeht.

Das Time-out ausgerufen haben die Fernsehanstalten. Um jeden Preis kauf­ten sie in den letzten Jahren Übertragungsrechte für Sportanlässe. Die Preis­spirale vollends nach oben getrieben haben die Pay-TV-Sender. Mit Sport woll­ten sie die Fans dazu bringen, für einzelne Sender oder Programme Extrageld zu bezahlen. Das Geschäft schien dermassen lukrativ, dass die TV-Anstalten für Sportrechte jede Summe offerierten. Diese Rechnung ist nicht aufgegangen; reihenweise kämpfen Fernsehsender ums Überleben oder mussten bereits auf­geben. In Grossbritannien meldete ITV Digital Konkurs an. Der Sender hatte die teuren Übertragungsrechte für die zweite, dritte und vierte Fussballliga nicht wieder einspielen können. Nach dem Ende von ITV Digital sind in Eng­lands Berufsfussball 600 Profis arbeitslos.19 In Deutschland hat die Pleite der Mediengruppe von Leo Kirch dazu geführt, dass die Bundesligavereine mit bis zu 20 Prozent weniger Einnahmen rechnen. Einige Klubs haben ihren Spielern bereits die Prämien gestrichen, zur Diskussion stehen auch Gehaltskürzungen.

In Italien schreibt das Bezahlfernsehen ebenfalls rote Zahlen, weshalb es auf die laufende Saison hin weniger Geld für die Fussballklubs gab. Vor allem die kleinen Vereine erhielten schlechter dotierte Vertragsangebote und wollten so nicht mehr spielen. Erst nachdem die grossen Klubs ein kleines Stück ihres Kuchens den als Spielpartner unersetzlichen kleinen Vereinen abgetreten hat­ten, konnte die Meisterschaft beginnen. Sorgenvoll nach Italien blicken die spa­nischen Klubs. Für sie kommt die Stunde der Wahrheit im nächsten Jahr. Dann müssen die Teams ihre Verträge mit dem Pay-TV neu aushandeln und dabei wohl Abstriche machen. Nur Real Madrid und der FC Barcelona haben noch Verträge bis 2005. Doch zumindest die Spur eines neuen Realismus ist auch dort bereits auszumachen: Um den Weltmeisterstürmer Ronaldo zu kaufen, gab Real Madrid dieses Jahr «nur» 67,5 Millionen Franken aus. Damit liegt Ronaldo in der Rangliste der teuersten Spieler auf Rang fünf. Für Zinedine Zidane hatte Real Madrid ein Jahr zuvor noch 114 Millionen Franken bezahlt. Inzwischen scheinen sich aber auch die Spitzenspieler nicht mehr ganz sicher zu sein, wie viel Druck sie ihren Vereinen in den Lohnverhandlungen noch zu­muten wollen. Selbst Zidane, der als bester Fussballer der Gegenwart gilt, hat öffentlich verlauten lassen, dass er durchaus bereit wäre, auf einen Teil seines Gehalts zu verzichten.

«Das Fest ist vorbei», erklärte Real Madrids Sportdirektor Jorge Valdano diesen Sommer.20 Jetzt herrscht Katerstimmung. Allenthalben kreisen die Ge­danken um eine Gesundung der Beziehung zwischen dem Fernsehen und dem Fussball. Ob dies gelingt, dürfte auch richtungsweisend für andere Sportarten sein. Denn eines hat die Geschichte gezeigt: Der Fussballsport hat ein so gros­ses Zuschauerpotenzial, dass er weiterhin die Basis legen wird für das Zusam­menspiel zwischen dem TV und der gesamten Sportwelt.

Um den Ausweg aus der Krise zu finden, suchen die Verbände und Klubs in zwei Richtungen. Erstens diskutieren sie darüber, das Fussballangebot wie­der zu verknappen. In der Uefa Champions League gibt es in der Saison 2003/2004 nur noch 13 statt wie bisher 17 Spieltage. Auf weltweiter Ebene denkt die Fifa sogar über eine neue Vorschrift nach, um die Anzahl der Spiele zu begrenzen, die ein Profi im Laufe einer Saison bestreitet. Gerade an der dies­jährigen WM wirkten viele Starspieler übermüdet. Dass die Fussballer weniger häufig und dafür besser spielen, ist im Interesse der Fernsehsender, da die sportlichen Leistungen der Stars die wirtschaftlichen Aussichten der TV-Anstalten mitbestimmen. Dies zeigt das Beispiel des französischen Senders TF1.

Für 60 Millionen Euro hatte er sich in Frankreich die Übertragungsrechte der Fussball-WM 2002 gesichert. Frankreichs Erfolgsfussballer schienen ein Garant für hohe Einschaltquoten zu sein. Als das französische Team aber nur Tore kas­sierte, selber keine schoss und früh ausschied, fiel auch der Aktienkurs von TF1. Dieses Wechselspiel zwischen Fussballplatz und Börse geht weiter, auch wenn die WM inzwischen vorbei ist. TF1 überträgt nach wie vor die Spiele der französischen Nationalmannschaft, und weil die Leistungen von Frankreichs Fussballer weiterhin das Geschäft von TF1 mitbestimmen, verfolgen die Bör­senanalysten aufmerksam die Sportnachrichten. Einen Gewinnsprung der TF1 - Aktien im September 2002 kommentierte die Finanz und Wirtschaft wie folgt: «Gute Halbjahreszahlen und der jüngste Sieg der französischen Fussballnationalmannschaft wirkten sich positiv aus.»21

Als zweites Rezept zur Krisenbewältigung scheinen Verbände und Klubs die Liebe zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen neu zu entdecken. Fifa-Präsi­dent Sepp Blatter hat angekündigt, dass er die Fussball-WM ab 2010 wieder von öffentlich-rechtlichen Sendern übertragen lassen will. Damit reagieren die Ver­bände auf die ungewissen Aussichten für das Bezahlfernsehen. Verunsichert sind auch die Sponsoren der Klubmannschaften. Ihre Werbung auf den Trikots oder im Stadion erreicht ein potenziell kleineres Publikum, wenn die Spiele nur von Pay-TV-Abonnenten zu sehen sind. Deshalb überlegen Sponsoren, sich finanziell besser abzusichern und in den Werbeverträgen eine bestimmte Reichweite an Fernsehzuschauern festzulegen. Eine solche Entwicklung dürfte die Position der frei zugänglichen Sender auf dem Sportmarkt wieder erheblich stärken.

In der Fankurve

Fernsehen und Sport leben von den Zuschauern, beide buhlen um die Gunst der Fans. Sie sind Konkurrenten und bleiben dennoch voneinander abhängig: Sportübertragungen im Fernsehen und Sportveranstaltungen im Stadion er­gänzen sich. Dem Fan stehen zwei Welten offen, die zusammenpassen müssen, damit das Gesamtangebot stimmt.

Im Fernsehen definiert die Kamera die Perspektive. Die Zuschauer sehen denjenigen Ausschnitt des Ganzen, den die Kamera einfängt. Dazu hören sie den passenden Kommentar. Die Reporter sitzen zwar vor Ort im Stadion, doch schauen sie meist auf einen kleinen Bildschirm vor sich, um exakt diejenigen Bilder zu kommentieren, welche die Zuschauer zu Hause sehen. Den Fernseh­zuschauern fehlt zwar der Gesamtüberblick, dafür erkennen sie Details - dank Nahaufnahmen und verschiedenen Kamerapositionen. Durch die passende Bildregie wird die sportliche Dynamik auch am TV sichtbar und teilweise sogar verstärkt. Dass die heutigen Fussballspiele schneller wirken als vor zwanzig oder dreissig Jahren, hat für Fussballkenner Christian Eichler «vielleicht mehr mit dem Fortschritt des Fernsehens als dem des Fussballs zu tun».22 Am Fern­sehen sind zudem auch die Fans unglaublich mobil. Sie sitzen quasi im Kom­mentatorenhäuschen, schalten schnell zum Aussenreporter direkt am Gesche­hen, rasen dank der Helmkamera den Skihang hinunter und sind auch bei der anschliessenden Pressekonferenz mit dabei. Fernsehen zeigt in dichter Form viele Facetten des Sports und steigert dadurch dessen Popularität.

Bei einem Besuch vor Ort erkennt der Fan die wahren Dimensionen. Keine Kamera fängt ein, wie steil es für die Radprofis hinauf zur Alpe-d’Huez ist oder wie steil die Abhänge im Ski-Weltcup sind. Kein Fernsehgerät vermittelt das Motorengeheul der Formel-1-Boliden, wie es am Rand der Rennstrecke zu hören ist. Und nur im Stadion selber bekommt der Fan mit, wie sich eine Mann­schaft als Ganzes bewegt, wie sie die Breite und Tiefe des Spielfelds nutzt. Die Emotionen springen direkt von den Sportlern auf die Zuschauer über und umgekehrt. Diese unmittelbare Nähe kann das Fernsehen nicht ersetzen. Das wissen die Fans auf den Tribünen - und dennoch vergessen sie selten die Möglichkeit, durch die Fernsehkamera später noch einmal genauer hinzusehen. Bei knappen Zieleinläufen, umstrittenen Entscheidungen oder herrlichen Tor­schüssen spüren die Fans vor Ort die Dramatik des Augenblicks, leiden oder feiern mit Gleichgesinnten. Und viele denken sich: «Das muss ich mir dann nochmals im Fernsehen anschauen.

Neue Zürcher Zeitung, 13. September 2002, S. 51.

Tages-Anzeiger, 14. September 2002, S. 39.

Dietrich Schulze-Marmcling, Fussball: Zur Geschichte eines globalen Sports, Göttin­gen 2000, S. 169.

Felix Reidhaar, «Geht dem milliarden- schwercn Unternehmen Fussball demnächst die Luft aus?», in: What matters 1 (2002), S. 18-21.

Albert Donepp, Sport und Rundfunk: Ein Beitrag zur Publizistik unter besonderer Be­rücksichtigung der Entwicklung von 1924-J9 an den Mitteldeutschen Sendern, Münster 1950. Zit. in: Josef Hackforth, Sport im Fernsehen: Ein Beitrag zur Sportpublizistik unter besonde­rer Berücksichtigung des Deutschen Eernsehens (ARD) und des Zweiten Deutschen Femsehens (ZDF) in der Zeit von 1952-1972, Münster 1975. S. 36.

Karl Tetzncr, «Auf dem Wege zur Perfek­tion», in: Abteilung Information und Presse des ZDF (Hg.), Augenzeuge Olympia, Berlin 1972, S. 19-24.

Berner Zeitung, 28. Mai 2002.

Christian Eichler, Lexikon der Fussball- mythen, München 2002, S. 403.

Eichler (wie Anm. 8), S. 315.

Josef Hackforth, «Sport und Fernsehen», in: Josef Hackforth / Siegfried Weischenberg (Hg.), Sport und Massenmedien, Bad Homburg 1978. S. 29-37.

Josef Hackforth, «Fernsehen: Trittbrett­fahrer und Schaltfehler», in: Hackforth / Wei­schenberg (wie Anm. 10), S. 73-86.

Manfred Delling, «Die gespielte Wirklich­keit», in: Abteilung Information und Presse des ZDF (wie Anm. 6), S. 11-16.

Zürich Express, 7. August 2002, S. 1.

Zit. in: Fritz Pleitgen, Der Sport im Fern­sehen, Arbeitspapiere des Instituts für Rund­funkökonomie an der Universität Köln, Heft 127, Köln 2000.

Stuttgarter Zeitung, 18. Januar 2001, S. 12.

Stuttgarter Zeitung, 1. Dezember 2001, S. 23.

Vgl. dazu die Internetseitc des Schwei­zerischen Fussballverbandes unter www.football.ch.

18 Tages-Anzeiger, 25. September 2002, S. 49. Neue Zürcher Zeitung, 25. September 2002, S. 51.

19 Der Spiegel, 22. Juli 2002, S. 124.

20 Tages-Anzeiger, 29. August 2002, S. 4s.

21 Finanz und Wirtschaft, 11. September 2002, S. 9.

Eichler (wie Anm. 8), S. 400.

Hans-Peter Wäfler
geb. 1973, Studium der Geschichte, Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre. Er arbeitete als Reporter bei Schweizer Radio DRS und schreibt für die Volkswirtschaftsabteilung einer Schweizer Grossbank.
(Stand: 2018)
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