Die neunjährige Anna hat sich mit ihrer Puppenfamilie Gygax eine Phantasiewelt aufgebaut, in der ihr Schullesebuch als Zelt für die kleinen Bewohner dient. Weil sie das Buch deshalb oft daheim vergißt, bekommt sie vom Lehrer oft Strafarbeiten. Beim Versuch, das Lesebuch im Lehrerzimmer zu kopieren, wird Anna vom Hausmeister überrascht und versteckt sich im Kopiergerät. Dabei berührt sie die Print-Taste und hört nach lautem Poltern und Blitzen, wie sich der Hausmeister mit einem Mädchen unterhält, - das ihre eigene Kopie ist.
Damit beginnt ein schwieriges Versteckspiel für Anna und annA. Während die eine bei der Mutter wohnt und zur Schule geht, haust die andere auf dem Dachboden und kann machen, was sie will. So wechseln sie sich täglich ab. Neben den angenehmen Seiten dieses Alltags wird das Doppelleben aber immer schwieriger. In einer Gewitternacht kriechen beide in Annas Bett, wo am Morgen ihre überraschte Mutter zwei Annas findet.
Greti Kläy und Jürgen Brauer haben den Kinderroman von Lukas Hartmann in einen zügigen, witzigen Film für Kinder und Erwachsene umgesetzt. Das Drehbuch hält sich getreulich an die Buchvorlage, während die Vorteile der Filmtechnik genutzt werden: So hat etwa die Puppenfamilie Gygax laufen und sprechen gelernt, und die Angstträume der beiden Annas werden auf der Leinwand laute, bunte Realität. Der Kameramann Jürgen Brauer begleitet mit einfachen, ruhigen Einstellungen und ohne Verfremdungseffekte die Hauptdarstellerinnen in ihrem Alltag. Die Zwillinge Lea und Wanda Hürlimann sind wohl die ideale Besetzung für Anna und annA, von deren natürlichem und selbstverständlichem Spiel der Film lebt.
Neben den vielen heiteren Situationen und Verwechslungen, welche das Thema Doppelgängerei mit sich bringt, werden im Film auch dazugehörige Aspekte wie Fragen nach Identität, Original und Kopie, Eifersucht, Angst vor der Konkurrenz, Liebe und Liebesentzug angedeutet.