„Just left school?/No job? — No money?/ Then fuck off/Gnat West, The frank Bank.“ Barry Wright, der die Ein-Mann-Gruppe „The Vegetable Autonomous Collective“ verkörpert, lebt in der durch Thatchers Wirtschaftsgenie drastisch vereinfachten Welt. Mit einem simplen Sampler, auf dem er Geräusche von Pfannendeckeln und anderen Instrumenten mixt, mit seiner Stimme, mit seinem ungelenken himmlischen Tanz - einer Sammlung aller Bewegungen, nach Abzug der geordneten — und seiner Eigenwilligkeit rebelliert Barry Wright gegen die Verengung der Welt, kümmert sich um Dinge, die ihn nichts angehen, singt über seinen Alltag, über Arbeit, Vivisektion, Schwule.
Auch „And All Because The Lady Loves …“, das Frauenduo mit den guten Texten und „Pop, Dick & Harry“ mit ihrem treibenden Rhythmus, die beiden anderen Gruppen, die Wittmer und Lehner in Rain in Swing City vorstellen, stammen wie Barry Wright aus Newcastle-upon-Tyne, der von Arbeitslosigkeit geprägten ehemaligen Werftstadt im Londoner Abseits. Alle drei Gruppen reagieren bewusst, wenn auch musikalisch sehr unterschiedlich, auf ihre ökonomische und kulturelle Situation. Alle überzeugen durch Präsenz, durch Leben. Rain in Swing City begleitet die drei Gruppen auf einer Tournee 1988 quer durch die Schweiz. Gut die Hälfte des Films bilden Konzertmitschnitte aus dem Glockenhof in Aarau, dem Gaskessel in Biel und ähnlichen Orten. Gespräche mit den Musikern, Aufnahmen aus Newcastle und Bilder vom Tourneealltag situieren Musik und Musikerinnen und die Szene in der Schweiz, die sie aufnimmt.