Die Kulturstiftung Ruhr hat für das Archiv-Projekt „Kinemathek im Ruhrgebiet“ bei Robert Frank einen Film über die Region in Auftrag gegeben. Es ist keine dieser regionalen Selbstdarstellungen entstanden, bei denen Land und Leut’, und natürlich am Rande auch die Randgruppen, einfühlsam porträtiert werden. Frank geht anders vor. Er erfindet eine Person, Hunter - eine Anlehnung an Kafkas „Der Jäger Gracchus“ -, und lässt sie zwischen Duisburg und Dortmund mit verschiedenen Leuten Zusammentreffen und agieren. Der Hunter erscheint manchmal arrogant; ihm scheint jede Einfühlsamkeit zu fehlen, wenn er die Leute in deutschen Landen konsequent auf Englisch anspricht. Doch wenn diese dann z.B. auf Türkisch antworten, erweist sich dessen Haltung, die Haltung eines Fremden, als ausgleichend, da sie zu allem, egal ob Deutscher oder Türke, die gleiche Distanz einnimmt.
Neben den gespielten Szenen (Schwarzweiss) verwendet Frank für sein Porträt Dokumentaraufnahmen aus dem Ruhrpott (Farbe). Verbunden sind die einzelnen Sequenzen nur locker. Die Reise des Hunters, von dem man nicht weiss, woher er kommt und wohin er geht, gibt nur einen undeutlichen Leitfaden. Doch das Interesse Hunters resp. Franks für die einzelnen Personen, bindet den Film zusammen.