„Mika, Franjo und Rade sind drei Brüder. Mika und Franjo haben Liza und Ruza geheiratet, zwei Schwestern. Und über sie alle ist dieser Film. Dabei sollte es eigentlich ein Film über Mika werden und seinen Traum, ein Boot zu bauen, um die weiten Meere zu befahren. Das hat sich nämlich Otto gewünscht. Und Snezana war auf der Suche nach sich selbst und wollte dafür allerlei von ihrer Familie wissen.
Weil Otto und Snezana den Film zusammen machen wollten, ist dann diese Geschichte daraus geworden“, so beginnt der Film von Snezana Herceg und Otto Wymann (28.1.1953 - 18.5.1985), der diesen, seinen letzten Film als Abschlussarbeit an der HFF in München realisierte.
Gedreht wurde in Wettingen und an einem kleinen Ort an der jugoslawischen Küste. Snezanas Eltern, Fremdarbeiter in der Schweiz, besuchen dort jedes Jahr ihre Geschwister und bauen am eigenen Haus, in der Hoffnung, nach den mehr als 15 Jahren in der Fremde nun bald zurückkehren zu können.
Einfühlsam befragen die beiden Filmer die Familienmitglieder, hören ihnen genau zu, setzen sie ins Bild. Diese Menschen in ihrer konkreten Umgebung, ihre Lebensgeschichte, ihre Alltagserfahrungen und vor allem ihre Wünsche und was daraus geworden ist, sind das Thema dieses subtilen Werkes. Sehr selten sind die Bilder nur Illustration oder stimmiger Hintergrund, sondern sie vermitteln „das Wichtige“ der Menschen, der Umgebung, der Situation. Mit wenig Aufwand ist hier ein Dokumentarfilm entstanden, in dem es um Authentizität, um filmische Darstellung von Lebenswirklichkeit zwischen Heimat und Fremde geht.