Sehen mit anderen Augen von Fredi M. Murer ist ein Informationsfilm über Blindenhunde und ihre Bedeutung im Leben blinder Menschen. Er stellt fünf Blinde vor, befragt sie, zeigt, wie sie mit den Blindenhunden umgehen, was die Tiere ihnen bedeuten. Der Film vermittelt auch, wie die Hunde auf ihre delikate Führeraufgabe vorbereitet, wie sie trainiert werden und wie die Blinden den Umgang mit den Hunden erlernen.
Die Stiftung Schweizer Schule für Blindenführerhunde hat den Film mitgetragen. Im Zentrum stehen denn auch die Hunde, die in frischen und sehr direkt wirkenden Bildern gezeigt werden, und weniger die Menschen, die Murer auch vorstellt, deren präzise Lebensumstände und Lebenserfahrungen aber nur in Ansätzen sichtbar werden. Was eine vertiefende Beschäftigung mit diesen Menschen hätte bringen können, lässt etwa die kurze Begegnung mit dem Theologiestudenten, den man beim Sport und im Hörsaal der Universität sieht, ahnen.
Sehen mit anderen Augen ist ein solider, sauberer Dokumentarfilm mit klar disponiertem Aufbau. Mehr als das, was ja auch von üblicher Informationsarbeit des Fernsehens gefordert ist, war vielleicht gar nicht beabsichtigt.