Vier Filmemacher arbeiten in diesem Herbst und Winter an «Literaturverfilmungen». Drei Filme entstehen als vom Fernsehen voll finanzierte Fremdproduktionen: Louis Jent, Die Magd (nach Jakob Bossharts Durch Schmerzen empor); Gaudenz Meili, Der Stumme (Otto F. Walter) und Wilfried Bolliger, Riedland (Kurt Guggenheim). Einer steht ausserhalb des vom Deutschschweizer Fernsehen lancierten Programms, über dessen Geburtswehen sich im Übrigen lohnte, im Detail zu berichten: Thomas Koerfers Walser-Film.
Ich habe die Vorarbeiten zum Film Der Gehülfe gesehen und meine fast, man sollte sie gesamthaft publizieren. Aber auch CINEMA hat nicht unbeschränkten Raum. Wir können leider nicht das Drehbuch abdrucken, das sich von anderen Drehbüchern dadurch unterscheidet, dass es nicht nur aus dem einen Roman «abgezogen» ist, sondern immer das Gesamtwerk im Auge hat.
Auch wir müssen uns also beschränken. Als Materialien zu Der Gehülfe drucken wir im Folgenden die zweite Fassung des Exposés (1973) und einen Zusatz (1974) ab; die beiden Texte dokumentieren die allmähliche Durchdringung des Stoffs mit aller wünschbaren Genauigkeit.
Sodann lassen wir einen Text von Anne Cuneo folgen.
Anne Cuneo hat im Sinn, ein Buch über die Entstehung des Gehülfen zu schreiben, den Film Koerfers überdies in die schweizerische Filmszene 1975 einzubetten. Der Aufsatz von Anne Cuneo ist sozusagen ein kleiner Probelauf für ein grösseres Werk.
Wir danken Thomas Koerfer, seinem Drehbuchmitarbeiter Dieter Feldhausen und seinem «Schatten», Anne Cuneo für ihre bereitwillige Mitarbeit.